Offshore-Windparks als Algenfarmen nutzen
Offshore-Windparks könnten bald auch als Algenzuchtstationen eine Zweitnutzungsmöglichkeit bekommen. Vattenfall untersucht zusammen mit dänischen Universitäten und Meeresfarm-Unternehmen diese Möglichkeit. Die Idee ist, die großen Infrastrukturen für die Lebensmittelproduktion mit zu nutzen.
Schon in diesem Frühjahr soll erstmals eine Algen-Ernte in Skandinaviens größtem Offshore-Windpark eingefahren werden. In Kriegers Flak werden verschiedene Algen (Zuckertang, Lappentang und Ulva) sowie Miesmuscheln angebaut. Die Algen können als Zusatzstoffe in Kosmetika oder in Futtermitteln verwendet werden. Immerhin 18 t pro Hektar Seefläche sollen im Jahr geerntet werden können. Der Anbau dieser Algen gelingt nur in der Nordsee. In der Ostsee ist der Salzgehalt des Wassers zu gering.
Algen-Anbau erhöht Artenvielfalt im Seegebiet
Die Zweitnutzung von Offshore-Windparks als Algenzucht hat auch einen ökologischen Effekt. Der Algen-Anbau erhöht die Artenvielfalt im Seegebiet. Denn die Algen wachsen dort nur durch die Züchtung. Sie bieten dann aber einen Lebensraum für kleinere Fische und andere Tiere.
Wahrscheinlich können die Windparks mittelfristig auch die Kabeljau-Population erhöhen. Denn die Felsbrocken am Fuß der Fundamente der Windkraftanlagen entsprechen jenen Laich-Gründen, die der Kabeljau bevorzugt. Siedeln sich dort Algen und mit ihnen kleine Futterfische an, könnte das auch Kabeljau anziehen. Das wäre eine gute Entwicklung. Denn die Bestände sind durch Überfischung stark zurückgegangen.
Fazit: Offshore-Windparkt könnten schon bald in größerem Stil zur Züchtung von Lebensmittelalgen genutzt werden. Das könnte auch zu einem erhöhten Fischreichtum führen.
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