Realtime Visibility: Die Praxis sieht oft anders aus
Vorsicht bei der Digitalisierung von Prozessketten! Selbst große Unternehmen, die gemeinhin als tief vernetzt mit globalen Lieferanten gelten (Vorreiter Automotive), stoßen im Alltag an Grenzen. Und das aus banalem Grund. Denn: Digitalisierte Prozessbeschreibungen gehen vom Optimum aus. Das aber gibt es meist nur auf dem „Papier".
Der Idealfall: Daten sollten jederzeit entlang der Supply Chain abrufbar sein. Ihr Kunde kann dann in Echtzeit Infos über den Lieferstatus abrufen und vom Lieferanten Daten über Materialflussstörungen beziehen.
Bedarfe werden zurückgemeldet. Kunden, Lieferanten und eigene Mitarbeiter greifen direkt auf ausgewertete und entsprechend der Bedürfnisse aufbereiteten Infos zu. Das ermöglicht eine Anpassung der Produktion auf die tatsächliche Nachfrage.
Band steht still
Das Problem: Störfälle werden zwar eingeplant, aber eben nicht alle, „die das Leben schreibt". Ein aktueller Fall: Bei einem Weltmarkführer der Fahrzeugentwicklung und Auftragsfertigung stand am 4. und 5. Oktober mal wieder das Band still. Der Grund: In der durchgestylten digitalen Prozessbeschreibung war vergessen worden, dass bestimmte Rolltore nur von Hand aufzumachen sind. Die Folge: kein Mann am Tor, LKWs standen still und auch die Produktion. An der Diagnose wurde einen Tag und eine Nacht fieberhaft „gearbeitet". Eine hohe Strafzahlung des Erstausrüsters (OEM) folgt!
Sie brauchen eine Strategie, die Datenqualität, -aggregation, -standards und -sicherheit umfasst. Über Fälle wie den von uns beschriebenen mag keiner offen reden. Gehen Sie das komplexe Thema mit den richtigen Partnern pragmatisch ohne Scheuklappen an.
Fazit: Lassen Sie sich nicht durch „Vorreiter" in Presse oder auf Veranstaltungen verunsichern. Gehen Sie bei Ihrer Digitalisierungsstrategie nicht vom Idealfall aus. Bauen Sie mögliche Störfaktoren ein.
Hinweis: In einer Übersicht stellen wir Ihnen Vision und Strategiebausteine vor. Ab Mittwoch in unserem Shop auf fuchsbriefe.de erhältlich.