Sonnenstrom auf dem Meer "ernten"
Solarstrom-Anlagen auf den Weltmeeren könnten einen großen Beitrag zur nachhaltigen Strom- und Wasserstofferzeugung leisten. Denn es sind praktisch unbegrenzte Flächen verfügbar. Die technischen Herausforderungen für solche PV-Anlagen sind allerdings hoch. Denn Wind, Wellen und Salzwasser greifen die Anlagen an. Die Herausforderungen sind deutlich größer als bei bisher gebauten schwimmenden PV-Anlagen. Denn diese wurden bisher nur auf Binnengewässern eingesetzt.
Sonnenstrom auf dem Meer "ernten"
In zwei Pilotprojekten werden derzeit Solaranlagen für das Meer entwickelt. Das belgische Projekt Marine PV Aquaculture (Mpvaqua) hat eine schwimmende Plattform konstruiert. Die Plattform hebt die PV-Module einige Meter über das Meer an und schützt die Solarmodule so vor Wellen. Nach vier Jahren Entwicklung soll diesen Sommer eine Testanlage vor der belgischen Küste in Betrieb gehen.
Im Projekt (Surewave) sollen bis 2025 direkt im Wasser schwimmenden Solaranlagen entwickelt werden. Die Anlagen sollen so robust werden, dass sie Wellengang und starke Winde aushalten. Außerdem sollen schwimmende Wellenbrecher aus Hohlblöcken aus Recyclingzement entwickelt werden. Die sollen die PV-Anlagen vor Wetterextremen schützen. 2025 soll eine erste Testanlage dieser Art entstehen.
Meeres-PV-Anlagen haben ein enormes Potenzial
Das Potenzial für Meeres-Solaranlagen ist groß und es sind interessante Synergie-Effekte denkbar. So könnten die Anlagen in der Nähe von großen Offshore-Windkraftparks gebaut werden. Von denen führen bereits Stromleitungen an die Küste. Außerdem ergänzen sich Solar- und Windkraft recht gut. Wenn Windkraftanlagen im Sommer erfahrungsgemäß weniger Energie produzieren, liefern Solaranlagen den meisten Strom. Die Kosten für so erzeugten Strom können noch nicht präzise berechnet werden. Experten schätzen die Gestehungskosten auf etwa 10ct/kWh, wenn eine Serienproduktion der Meeres-PV erreicht wird.