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Internationaler Markt unübersichtlich

Papierpreise steigen: Das sind die Gründe

Papier wird teurer. Copyright: Pixabay
Internationale Kostensteigerungen, Transporte entlang der gesamten Supply Chain, hohe Nachfrage in Asien, aber auch Insolvenzen, Fusionen und Explosionen treiben die Papierpreise. Zum 1. Februar ist es wieder soweit - die ersten Anbieter fordern mehr. Andere dürften nachziehen.

Die Preise für Papier steigen weiter. Die Branche beklagt Rentabilitätsprobleme und meldet hohe Nachfrage. Um 4% bis 6% will die Navigator Company (Portugal) die Papierpreise in Europa ab Februar 2021 anheben. Der Mindestpreis liegt dann bei 30 Euro netto pro Tonne. Begründung: „unhaltbar niedriges Rentabilitätsniveau in der gesamten Branche in Europa sowie weltweite Erhöhungen der Zellstoff- und Logistikkosten“. Navigator liefert in 130 Länder auf 5 Kontinenten.  Papiermarken u.a.: Navigator, Pioneer, Inacopia, Discovery, Soporset, Inaset, Target, Multi Office. 

Kraftliner teurer

Auch die Preise für Kraftliner ziehen an. SCA (Schweden; 1929 gegründet; Europas größter privater Forstbetrieb) erhöht ab 1. Februar um 50 Euro pro Tonne für braunen und weißen Kraftliner. Schlichter Grund für den Preisanstieg: sehr hohe Nachfrage. In Deutschland genutzter Kraftliner wird importiert. Dabei handelt es sich um wertvollen Rohstoff für Wellpappe. Auch Waren in feuchtem und schwankendem Klima werden durch feinste ungebleichte Frischfasern geschützt.  

Einflüsse auf Preise

Internationale Kostensteigerungen werden begleitet von national wachsenden Ausgaben für Transport entlang der gesamten Supply Chain. Forciert wird der Trend u.a. durch die Ausweitung mautpflichtiger Straßen. Seit Beginn 2018 waren Unternehmen des Papiergroßhandels gezwungen, Preise für grafische und Office-Papiere wiederholt zu erhöhen. Zum einen tragen vom Printbedarf entkoppelte Verbräuche in den Rohmaterialsegmenten Zellstoff und Chemikalien kurz- und langfristig zur Aufwärtsbewegung bei, heißt es beim Bundesverband des Deutschen Papiergroßhandels (BVdDP). Zum anderen schränken Importzölle auf Recyclingqualitäten insbesondere auf den asiatischen Märkten die Verfügbarkeit ein, verknappen das Angebot und treiben die internationalen Papierpreise in die Höhe.

Der BVdDP sieht für den Papiergroßhandel „keine andere Möglichkeit, als begründete Preis- und Kostensteigerungen unverzüglich und umfänglich seinen Kundengruppen weiterzugeben“. Insbesondere Druckereien rät der BVdDP dazu, Kunden die Gründe „klar, deutlich und proaktiv zu kommunizieren“.

Nicht ungewöhnlich: Explosionen 

Auch Insolvenzen und Fusionen von Papiermühlen haben zeitweilig Einfluss auf Preise und Lieferzeiten. Ebenso Unfälle. Pixelle Specialty Solutions (USA) meldete im Werk Androscoggin (Maine) Ende der ersten Januarwoche eine Explosion. Bereits im April 2020 war dort der Zellstoffkocher explodiert. Der Gerätepark wird nicht mehr vollständig in Betrieb genommen. Explosionen sind auch in dieser Branche keine Seltenheit. 

Fazit: Der internationale Papiermarkt ist volatil. Behalten Sie die Player auf den Kontinenten im Blick.

Empfehlung: Arbeiten Sie Software-gestützt (Risikomanagement-Software). Damit erfahren Sie von diversen (drohenden) negative Einflüssen (Unfälle, finanzielle Engpässe von Lieferanten etc.) vor Ihren Wettbewerbern. Und Sie können früher reagieren.

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