Aktionen mit den Betrieben
Die Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) will die hohe Anzahl von Unfällen in Betrieben zwischen 10 und 499 Mitarbeitern bekämpfen. Dazu planen die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen in diesem Jahr umfassende Aufklärungskampagnen. Ziel ist es, die Unfallprävention stärker in das Bewusstsein von Mitarbeitern und Führungskräften zu rufen.
Anlass für die Kampagne ist die Unfallstatistik. Je 1.000 Vollarbeitskräfte liegen die Unfallzahlen in KMU mit 22,9 bis 26,3 über dem Durchschnitt von 22. In ganz kleinen Betrieben sind es nur 19, in Großbetrieben 174.
Innerbetriebliche Ursachen
Für die schlechtere Unfallbilanz hat die DGUV innerbetriebliche Ursachen ausgemacht. In den KMU sind demnach innerbetriebliche Kommunikation, Mitarbeiterbeteiligung, Betriebsklima, Fehlerkultur, Führung sowie Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen weniger stark ausgeprägt.
In KMU fehlt es vielfach an ausgebildeten Fachkräften. Sie gibt es in Großbetrieben. In den ganz kleinen Firmen ist der engere Zusammenhalt der Beschäftigten ein Teil der vor Unfällen schützenden Betriebskultur. Führungskräften mangelt es dafür an Unfallbewusstsein und auch an Zeit, sich zu kümmern.
Bewusstseinsbildung statt Kontrollen
Die Kampagne setzt auf Bewusstseinsbildung. Vermehrte Kontrollen von Betrieben sind nur dort vorgesehen, wo sich größere Mängel zeigen. Als letzte Maßnahmen drohen Auflagen und Bußgelder.
Mit der Aktion www.kommmitmensch.de werden Handlungshilfen angeboten. Praxisnahe Tipps soll die neue Broschüre „Selbstverständlich sicher und gesund" geben (online abrufbar unter https://tinyurl. com/yc34xpl6). Die darin gesammelten Checklisten, Diskussions-Anregungen und Arbeitsmaterialien sind speziell auf die Belange von KMU zugeschnitten.
Fazit: Vorbeugen zahlt sich aus, wenn die Beiträge für die Unfallversicherung nicht steigen oder gesenkt werden können. Oder auch nur unangenehme (zeitaufwändige) Besuche der DGUV vermieden werden.