Wandel in der Personalführung
Virtuelle Führung und Kostenmanagement rücken nach der Krise in den Fokus der Unternehmensführungen. Ein Drittel der Chefs will die Personalkosten künftig flexibler gestalten. Jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einer Restrukturierung. Das ergibt eine globale Untersuchung der Personalberatung Korn-Ferry.
Nur ein Fünftel der Unternehmen glaubt dabei an eine Rückkehr zum Status vor der Krise. Vor allem die neuen Formen der virtuellen Zusammenarbeit führen zu Veränderungen. Notfallprozesse werden dadurch zu Standardprozessen.
Motivationsaufgabe und Kosteneinsparungen
47% sagen zudem, dass sie nach der Krise eine hohe Disziplin im Kostenmanagement an den Tag legen werden. Dazu gehört auch, Personalkosten künftig flexibler zu halten. 21% prognostizieren einen „dynamischeren Umgang“ in der Festlegung von Leistungsboni. Die gleiche Anzahl sieht ihr Unternehmen in einer Re-Positionierung oder gar Restrukturierung. 16% sagen schon jetzt, dass sie künftig bei internen Aktivitäten genauer prüfen werden, welchen Einfluss diese wirklich auf das Geschäft haben. Kein Wunder: Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass sich die Krise signifikant auf den Jahresumsatz auswirken wird. 13% rechnen sogar mit 30 bis 50% Umsatzrückgang.
Auf Fürhungskräfte kommt damit eine große Motivationsaufgabe zu. Sie müssen Zuversicht bewahren, Glaubwürdigkeit vermitteln, die Perspektive wechseln, Klarheit schaffen, Priorisierungen festlegen, Sinn und Zweck erklären, so Thomas Faltin, Experte für Organisationsentwicklung bei Korn-Ferry.
Zwiegespräch als Führungsinstrument
Das persönliche Zwiegespräch wird als Führungsinstrument noch wichtiger. Denn zum einen kämpfen viele mit einem gefühlten Kontrollverlust, da sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr jederzeit sehen können. Zum anderen falle es ihnen schwer, ihre Mannschaft im Home Office motiviert zu halten. Ein gutes Drittel glaubt, dass sich ihr Unternehmen künftig mehr auf eine Stärkung von Engagement und Motivation konzentrieren muss. Dafür seien neue oder verbesserte Kompetenzen und Fähigkeiten der Führungskräfte nötig.
Fazit: Achten Sie auf ein angemessenes Verhältnis von Einsparungen und Investitionen. Es gilt das Motto: „Cutting the costs but not the Future“. Ansonsten droht Ihnen, dass sie später abgehängt werden.
Hinweis: Die Untersuchung umfasste 4.000 Unternehmen. Sie ist hier abrufbar.