So gelingt die Neueinstellung
Unternehmen, die bei Neueinstellungen auf Empfehlungen von Mitarbeitern setzen, haben mehrere große Vorteile. Dennoch überrascht die Quote der Betriebe, die diese Chance systematisch nutzt.
Pfiffige Kleinbetriebe besetzen freie Stellen auffällig oft über persönliche Kontakte. Knapp die Hälfte aller Neueinstellungen kommt so zustande. Das zeigt die Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dazu passt: Knapp 2/3 aller Arbeitnehmer sehen in Aussagen von Mitarbeitern in Unternehmen eine absolut wichtige Information, ob sie sich bewerben oder eben nicht.
Die Mundpropaganda ist ausgesprochen wirkungsvoll – und preiswert. Nur 5% der insgesamt vom Betrieb aufgewandten Recruiting-Kosten entfallen darauf. Kleinbetriebe stellen pro Jahr rund 1,8 Mio. Mitarbeiter neu ein.
Die Idee ist simpel. Unternehmen nutzten ihr Netzwerk – die eigenen Mitarbeiter, Kundenkontakte, Hochschulkontakte oder Geschäftspartner – um eine Such-Offerte zu verbreiten. Je besser die Empfehlenden das Unternehmen kennen und hinter der Qualität des Jobangebots stehen, desto glaubwürdiger ist die Empfehlung.
Es melden sich Bewerber, die besonders gut zum Unternehmen passen. Kaum ein Empfehlender wird sich die Blöße geben, einen leistungsschwachen Kandidaten als Mitarbeiter vorzuschlagen.
Dennoch: Nur 15 bis 60% – je nach Untersuchung – nutzen das Instrument des Empfehlungsmarketings systematisch. Dabei nimmt die Dauer von Einstellungsverfahren durch Weiterempfehlungen ab; der Aufwand sowie die Kosten reduzieren sich. Zudem sind diese Mitarbeiter loyaler: Das Risiko, dass neue Mitarbeiter kündigen, ist um 15% geringer, sagen zumindest Studien aus den USA.
Kleinbetriebe haben oft Schwierigkeiten bei der Personalsuche. Dies liegt an geringeren Einstiegslöhnen und ungünstigeren Arbeitsbedingungen. Aber es gibt auch Pluspunkte: Kleinbetriebe bieten oftmals unbefristete Arbeitsverträge und die Aufgaben sind anspruchsvoller, weil die Tätigkeiten nicht so zergliedert sind wie in größeren Betrieben.
Fazit: Der Kleinbetrieb, der zufriedene und stolze Mitarbeiter hat, kann auf die Mund-zu-Mund-Propaganda setzen.