Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1623
Abführung womöglich erst nach Zahlung

Umsatzsteuerpraxis auf dem Prüfstand

Das Abführen der Umsatzsteuer vor dem Zahlungseingang steht auf dem europäischen Prüfstand. Für Unternehmer könnte der Ausgang positive Konsequenzen haben.
Die Umsatzsteuerregeln in der EU stehen auf dem Prüfstand. Es geht um die Pflicht zur Abführung der Umsatzsteuer vor dem Zahlungseingang. Die bisher in Deutschland geltende Rechtslage: Ein Unternehmer muss die Steuer grundsätzlich für den Monat ans Finanzamt abführen, in dem er eine Lieferung bzw. Leistung erbracht hat (sog. Sollbesteuerung). Das gilt auch bei einer erst sehr viel späteren Zahlung durch den Kunden. An der bisherigen Regelung zweifelt der Bundesfinanzhof. Das Verfahren liegt seit dem 18.11.2016 beim BFH (Az. V R 51/16). Der BFH will jetzt vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) das Verfahren auf seine Europarechtskonformität prüfen lassen. Für Sie geht es um ein erleichtertes Cash-Management. Nach deutschem Recht muss die Umsatzsteuer auf den gesamten Rechnungsbetrag abgeführt werden, unabhängig vom tatsächlichen Zahlungseingang. Kippt der EuGH die deutsche Regelung, wird sich der BFH dem anschließen – und der Gesetzbegeber muss handeln. Unmittelbar hat die Anfrage des BFH noch keine Folgen. Sie könnten aber bei langlaufenden Ratenzahlungen mit ihrem Finanzamt verhandeln, ob es ggf. in solchen Fällen Stundungen von (Teil)beträgen gewährt.

Fazit: Eine Verschlechterung für Unternehmen bedeutet der Vorstoß des BFH jedenfalls nicht. Ob es eine Verbesserung geben wird, liegt beim EuGH.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil zu Spät-Ehe und Mindestehe-Dauer bei Betriebsrenten

Missbräuchliche Gestaltung bei der Betriebsrente?

Außenaufnahme BAG © 2023 Das Bundesarbeitsgericht
Eine Betriebsrente sichert leitenden Angestellten und Vorständen und ihren Lebenspartnern ihren Lebensstandard im Alter. Deshalb sind entsprechende Verträge mit ihren Klauseln genau anzuschauen und zu prüfen. Das Bundesarbeitsgericht hat zur sogenannten „Spät-Ehe“ und zur „Mindestehe-Dauer“ geurteilt.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof hat zur Versteuerung von Earn-Out-Klauseln entschieden

Earn-Out-Klauseln: Steuer-Zeitpunkt geklärt

Bundesfinanzhof © dpa
Bei Betriebsveräußerungen werden immer öfter Earn-Out-Klauseln vereinbart. Bei denen hängt die Höhe des Kaufpreises von der Entwicklung des Unternehmens ab. Ungeklärt war bisher, welcher Zeitpunkt für die Besteuerung relevant ist. Der Bundesfinanzhof hat jetzt zwischen Verkaufszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt entschieden.
  • Neue Schulden für innere Sicherheit gefordert

SPD will Sondervermögen für Inneres

Geschäftsmann mit Diagramm © fotogestoeber / stock.adobe.com
Der Bericht zur Kriminalstatistik Deutschland war "erschütternd". Das hat die verantwortliche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) konstatiert. Nun fordert die SPD ein Sondervermögen für die Innere Sicherheit.
Zum Seitenanfang