Unternehmensgründungen: Berlin vor Bayern
Bayern ist in vielem Spitze. Aber nicht bei Unternehmensgründungen.
Bayern kommt im Gründungsranking des Instituts für Mittelstandsforschung, Bonn, nur auf Rang sechs im Ländervergleich. Die Stadtstaaten Berlin und Hamburg weisen nach wie vor die höchsten Werte für unternehmerische Initiative auf. Gemessen wird das an der Zahl der regionalen Gewerbeanmeldungen pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Zwar zählt der Speckgürtel rund um München zu den gründungsstärksten Regionen. Im Freistaat macht sich aber das bundesweit sichtbare Gefälle zwischen den Ballungsräumen und ländlichen Gebieten bemerkbar. In Offenbach ist weiterhin die Gründungsneigung im gewerblichen Bereich am höchsten (301,9). Danach folgt der Landkreis München. Und der Abstand schrumpft. Nach wie vor ein Alarmzeichen ist die traurige Gründungsbilanz im einwohnerstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Unter den 20 attraktivsten Gründungsregionen in Deutschland finden sich neun Kreise und Städte in Bayern, fünf in Hessen sowie zwei Städte in Rheinland-Pfalz (Mainz und Zweibrücken). NRW kommt unter „Ferner liefen“ mit der Landeshauptstadt Düsseldorf. Traurig sieht es auch in den meisten Regionen Ostdeutschlands aus.
Fazit: Gründer gehen dahin, wo Gründer sind. Gerade für NRW sollte das ein Alarmzeichen sein. Das ohnehin finanziell geschwächte Bundesland tut zu wenig für seine Zukunft.