Am Unternehmensmarkt belebt sich die ohnehin hohe Aktivität weiter. Im Fokus der Investoren stehen Unternehmenskäufe im Mittelstandssegment. Getrieben wird der Markt aber auch durch eine hohe Aktivität bei großen Deals in Konzernen.
Wesentliches Motiv für M&A-Aktivitäten ist die Branchenkonsolidierung. Diese wird vor allem in der Telekommunikations- und Medienbranche forciert. Dabei zeigt sich, dass Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell bereits zu höheren Preisen den Besitzer wechseln als rein auf Print-Geschäfte ausgelegte Unternehmen. Medienunternehmen, die digitale Angebote im Portfolio haben, werden langfristig höhere Wachstumsaussichten zugetraut. Entsprechend höher sind die Multiples. In der Medienbranche liegen sie insgesamt zwischen 6,2 (Kleinunternehmen Print) und 9,6 (mittleres Unternehmen mit digitalem Angebot). Damit liegen die Kaufpreise leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Auch in den anderen Branchen ziehen die Verkaufspreise leicht an. Am stärksten macht sich diese Aufwärtsbewegung bei kleinen Unternehmen bemerkbar. Diese sind über fast alle Branchen hinweg teurer als noch vor drei Monaten. EBIT-Multiples unter 6 sind nicht mehr zu finden. Der Sektor Transport und Logistik ist auf diesem Niveau zu kaufen, Software und Pharma liegen mit Multiplikatoren um 7,5 bis 9,9 am oberen Ende der Bandbreite. Allein im Bereich der Umwelt- und Energietechnik setzt sich der leichte Abwärtstrend der Preise fort (EBIT-Mulitples zwischen 5,6 für kleine und 8,1 für große Unternehmen).
Auffällig ist, wie stark sich die Finanzierungsbedingungen für M&A-Deals verbessert haben. So jubeln die M&A-Berater über ausgezeichnete Finanzierungsbedingungen seitens der Banken. Am stärksten von dem positiven Umfeld profitiert Private Equity. Die Finanzinvestoren hatten im Vergleich zu strategischen Investoren seit Oktober 2011 einen deutlich schlechteren Zugang zu Krediten. Davon ist seit Mitte 2014 nichts mehr zu spüren – und für Strategen ist der Zugang zu Finanzierungen so gut wie seit fünf Jahren nicht.
Fazit: Die Rahmenbedingungen für den Unternehmensmarkt bleiben sehr gut. Die Preise ziehen zwar leicht an, gelten aber noch nicht als hoch. Die konjunkturellen Aussichten hellen sich eher auf, so dass weiter leicht steigende Multiples wahrscheinlich sind. Und genügend Geld steht ebenfalls zur Verfügung.