Zinsboden erreicht
Die Märkte spekulieren darüber. ob die EZB ihr Anleihenkaufprogramm auslaufen lässt - und ob das auf eine Trendwende am Zinsmarkt hinausläuft.
Spekulationen über ein Ende der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) bringen den Kreditmarkt in Schwung. Am besten sichtbar wird das an der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe. Deren Wert kletterte seit dem Aufkommen der Gerüchte Mitte der vorigen Woche von -0,14% auf immerhin fast 0,05% ins Plus. Für Unternehmen verbindet sich damit die Frage, ob am Zinsmarkt die Trendwende eingeläutet ist. Wir können dies allerdings noch nicht erkennen. Zwar ist das Kaufprogramm der EZB zunächst bis März/April 2017 begrenzt. Allerdings dürfte es zu heftigen Markverwerfungen kommen, wenn die Geldhüter ihre Anleihenkäufe einstellen oder spürbar zurückfahren. Deshalb: Die EZB wird ihre Anleihenkäufe auch im nächsten Jahr fortsetzen. Dafür spricht einerseits, dass sie erst kürzlich die Käufe auf Unternehmenspapiere ausgeweitet hat. Andererseits möchte die EZB mit ihrer Politik die Inflationsrate und die Konjunktur ankurbeln.
Fazit: Grundsätzlich bleibt es bei der lockeren Geldpolitik – und damit auch bei sehr günstigen Finanzierungskonditionen für Firmen. Diese Konditionen haben ihren Boden allerdings nun erreicht. Billiger wird es nicht.