Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2350
Energiekosten und Konjunktur würgen deutsche Chemieindustrie ab

Chemieindustrie in die Zange genommen

© Cakeio / Getty Images / iStock
Die Chemieindustrie hat sich im ersten Halbjahr sehr schlecht entwickelt. Die Produktionsrückgänge waren zweistellig. Auf der einen Seite erhöhten die nach wie vor hohen Energiepreise die Kosten. Auf der anderen Seite sanken durch die schwache Konjunktur die Verkaufspreise.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Industriestrompreis von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommt, steigt. Denn die Chemieindustrie, Frühindikator für die Konjunktur, hat im ersten Halbjahr einen schweren Einbruch erlitten. Der ist vor allem durch die hohen Energiepreise ausgelöst. Viele Unternehmen haben darum schon mit der Verlagerung von Produktion begonnen (FB vom 01.06.). Ein weiterer negativer Faktor war der weltweite Konjunkturrückgang. 

Ein weiterer negativer Faktor war der weltweite Konjunkturrückgang. Sinkende Verkaufspreise und noch immer erhöhte Energiekosten nehmen die Unternehmen der Branche in die Zange. Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie ist im Verhältnis zum 1. Halbjahr 2022, um 10,5% gesunken, die der Chemieindustrie alleine sogar um 16,5%. Das wiegt umso schwerer, weil auch 2022 schon ein schlechtes Jahr mit starken Produktionsrückgängen war.

Extremer Einbruch bei den Grundstoffen

Extrem war der Einbruch bei den Grundstoffen. Das sind Chemikalien, aus denen Endprodukte hergestellt werden. Hier ging es um 26% nach unten. Auch bei Petro-Chemikalien ging die Produktion um 21% stark zurück, ebenso bei den Polymeren, also Kunststoffen (-19%). Bei den Fein- und Spezialchemikalien lag der Rückgang bei nur -6%. 

Die Kapazitätsauslastung der Chemieanlagen liegt im Durchschnitt bei nur noch 77%. Zwei Drittel der Branchenunternehmen verzeichnen Gewinnrückgänge, 16% sogar schon Verluste. Für das Gesamtjahr rechnet der Chemieverband VCI mit einem Produktionsrückgang der Chemieindustrie (ohne Pharma) um 11% und einem Umsatzrückgang um 16%. Dabei setzt der VCI aber schon auf die Einführung eines Industriestrompreises. Kommt der nicht, so erwartet der Verband, dass viele der aktuell zurückgefahrenen Anlagen dauerhaft stillgelegt werden. Dann dürfte auch die Zahl der Insolvenzen in der Branche ansteigen. 

Fazit: Die Chemieindustrie, die größte energieintensive Industrie in Deutschland, wird gerade in die Zange genommen. Der Druck auf die Regierung, die nächste "Rettungs-Subvention" einzuführen, steigt. Der Industriestrompreis, den Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant, wird die Steuerzahler 4 Mrd. Euro pro Jahr kosten.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Sommerpause an der Börse entfällt

Nahost-Schock an den Finanzmärkten droht

© MivPiv / Getty Images / iStock
Die Börsen sind nervös: Der Konflikt zwischen Israel und Iran sorgt für unvorhersehbare Marktbewegungen. Ein potenzieller Kriegseintritt der USA könnte die Lage weiter verschärfen und die Ölpreise in die Höhe treiben. Besonders Europa und Japan wären negativ betroffen. Den Finanzmärkten droht ein Konjunktur- und Inflationsschock.
  • Fuchs plus
  • Ranking Stiftungsvermögen 2025

Zwei Banken an der Spitze – starke Konkurrenz folgt

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Zehn Banken haben sich im Wettbewerb um das beste Stiftungsangebot 2025 der Endauswahl gestellt. Bewertet wurden unter anderem Anlagevorschläge, Transparenz, Service und Investmentkompetenz. Zwei Institute stechen besonders hervor, doch auch die Verfolger zeigen solide Leistungen. Eine differenzierte Analyse zeigt, worauf Anleger achten sollten.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025 - Wie wir werten

Stiftung Denkmalpflege Hamburg sucht Partner für 12 Millionen Euro: So läuft das Auswahlverfahren

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Unser Bewertungssystem besteht aus fünf Kategorien. 1. Im Zentrum steht der eigentliche Anlagevorschlag als Kern des Angebots. Er gibt den Ausschlag, ob sich ein Kandidat für die Endauswahl qualifiziert. 2. Die Investmentkompetenz eines Anbieters. 3. Die Transparenz, gemessen an der Beantwortung eines redaktionellen Fragebogens. 4. Das Angebot an Stiftungsservices und 5. Der Beauty Contest, die mündliche Prüfung zur Endauswahl durch die Fachjury und Vertreter der Stiftung.
Neueste Artikel
  • BaFin: Geldstrafe wegen versäumter Zielmarktüberprüfung

Regulatorischer Weckruf: Donner & Reuschel muss 110.000-Euro-Geldbuße wegen WpHG-Verstoß bezahlen

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegen die Hamburger Privatbank Donner & Reuschel eine Geldbuße von 110.000 Euro verhängt. Grund ist ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) im Jahr 2021, bei dem die Bank die vorgeschriebene Überprüfung des Zielmarkts für ein selbst konzipiertes Finanzinstrument nicht durchführte.
  • Fuchs plus
  • Blufft China die USA auf dem Anleihemarkt?

Rätselhafte Neuverteilung von US-Staatsschulden

In den vergangenen Jahren haben sich die Hauptfinanziers der US-Staatsschulden deutlich verändert. China reduzierte seinen US-Anleihebestand erheblich, während Japan nun der größte Gläubiger ist. Überraschende Anstiege in belgischen und luxemburgischen Verwahrstellen werfen aber die Frage auf: Blufft China die USA?
  • Fuchs plus
  • USA wollen Dollar über Stablecoin-Regulierung stärken

USA wollen Stablecoins regulieren

US-Präsident Donald Trump drängt auf die Regulierung von Stablecoins durch den GENIUS Act. Dieses Gesetz soll sicherstellen, dass Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, vollständig gedeckt und regelmäßig geprüft werden. Ziel ist es, den Dollar zu stabilisieren, besonders angesichts wachsender Konkurrenz durch den digitalen Euro und andere Währungen.
Zum Seitenanfang