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Energiekosten und Konjunktur würgen deutsche Chemieindustrie ab

Chemieindustrie in die Zange genommen

© Cakeio / Getty Images / iStock
Die Chemieindustrie hat sich im ersten Halbjahr sehr schlecht entwickelt. Die Produktionsrückgänge waren zweistellig. Auf der einen Seite erhöhten die nach wie vor hohen Energiepreise die Kosten. Auf der anderen Seite sanken durch die schwache Konjunktur die Verkaufspreise.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Industriestrompreis von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommt, steigt. Denn die Chemieindustrie, Frühindikator für die Konjunktur, hat im ersten Halbjahr einen schweren Einbruch erlitten. Der ist vor allem durch die hohen Energiepreise ausgelöst. Viele Unternehmen haben darum schon mit der Verlagerung von Produktion begonnen (FB vom 01.06.). Ein weiterer negativer Faktor war der weltweite Konjunkturrückgang. 

Ein weiterer negativer Faktor war der weltweite Konjunkturrückgang. Sinkende Verkaufspreise und noch immer erhöhte Energiekosten nehmen die Unternehmen der Branche in die Zange. Die Produktion der Chemie- und Pharmaindustrie ist im Verhältnis zum 1. Halbjahr 2022, um 10,5% gesunken, die der Chemieindustrie alleine sogar um 16,5%. Das wiegt umso schwerer, weil auch 2022 schon ein schlechtes Jahr mit starken Produktionsrückgängen war.

Extremer Einbruch bei den Grundstoffen

Extrem war der Einbruch bei den Grundstoffen. Das sind Chemikalien, aus denen Endprodukte hergestellt werden. Hier ging es um 26% nach unten. Auch bei Petro-Chemikalien ging die Produktion um 21% stark zurück, ebenso bei den Polymeren, also Kunststoffen (-19%). Bei den Fein- und Spezialchemikalien lag der Rückgang bei nur -6%. 

Die Kapazitätsauslastung der Chemieanlagen liegt im Durchschnitt bei nur noch 77%. Zwei Drittel der Branchenunternehmen verzeichnen Gewinnrückgänge, 16% sogar schon Verluste. Für das Gesamtjahr rechnet der Chemieverband VCI mit einem Produktionsrückgang der Chemieindustrie (ohne Pharma) um 11% und einem Umsatzrückgang um 16%. Dabei setzt der VCI aber schon auf die Einführung eines Industriestrompreises. Kommt der nicht, so erwartet der Verband, dass viele der aktuell zurückgefahrenen Anlagen dauerhaft stillgelegt werden. Dann dürfte auch die Zahl der Insolvenzen in der Branche ansteigen. 

Fazit: Die Chemieindustrie, die größte energieintensive Industrie in Deutschland, wird gerade in die Zange genommen. Der Druck auf die Regierung, die nächste "Rettungs-Subvention" einzuführen, steigt. Der Industriestrompreis, den Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) plant, wird die Steuerzahler 4 Mrd. Euro pro Jahr kosten.
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