Der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft ist in vollem Gange
auch wenn es manchmal den Anschein hat, als würde die Wasserstoff-Wirtschaft nicht in Fahrt kommen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall - und das Fundament wird immer breiter. Das belegen erneut die vielen Einzelmeldungen, die wir allein in den vergangenen Tagen gesichtet haben.
Österreicher speichern Wasserstoff unterirdisch
In Österreich geht der erste unterirdische große Wasserstoff-Speicher in Betrieb. Der Wasserstoff wird aus überschüssigem Strom aus Erneuerbaren Energien (Solar) gewonnen, auf 90 bar verdichtet und unterirdisch eingelagert. Betreiber des weltweit ersten Speichers dieser Art ist RAG, die noch weitere und größere H2-Speicher bauen will.
Wasserstoffprojekte aus Brandenburg und Hamburg
Aber selbst in Brandenburg steht das Thema weit oben auf der Agenda. Der Energieversorger EWE wird einen Probespeicher für Wasserstoff bauen und dort den Betrieb testen. Auch EWE will bei einem positiven Testlauf noch weitere größere Speicher bauen.
In Rahlstedt bei Hamburg wird jetzt eine Fabrik für Elektrolyseure errichtet. Bereits im kommenden Jahr sollen dort Stacks produziert werden, die dann zu großen Elektrolyseuren zusammengeschaltet werden können. Die Fabrik im Industriegebiet Victoria-Park soll 300 Jobs schaffen. Passend dazu bekommt der Hamburger Hafen ein Wasserstoff-Leitungsnetz.
Spanien will Deutschlands günstiger H2-Lieferant werden
Auch aus Spanien hören wir interessante Nachrichten. Das Land will der günstigste H2-Lieferant für Deutschland werden. Der spanische Versorger Iberdrola will dabei ganz vorn mitmischen und dürfte dafür hohe EU-Subventionen bekommen. Das Unternehmen versorgt bereits einen spanischen Kunstdünger-Hersteller mit grünem Wasserstoff. Allerdings deckt Iberdrola bisher erst 10% des Bedarfs des Herstellers ab. Bis 2030 soll der Anteil auf 100% hochgefahren werden. Zudem soll dann auch Deutschland mit grünem H2 beliefert werden.
FUCHS-Autor besucht Indien
Was sich in anderen Ländern tut, haben wir auf einer Recherchereise nach Indien erfahren. Unser Experte Sven Jösting war auf H2-Rundreise auf dem Subkontinent und teilt seine Eindrücke mit Ihnen.
Fazit: Wir sind weiter optimistisch, dass die Wasserstoff-Wirtschaft weiter aus den Kinderschuhen wächst. Auch ihre Basis wird immer breiter und es gibt immer mehr Unternehmen, die die Chancen erkennen und auch ehrgeizig ergreifen. Auch wenn Anleger in manchen Aktien noch etwas Geduld und Resilienz haben müssen, wir sehen mittel- und langfristig enorme Chancen. Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre, Ihr Stefan Ziermann
Hinweis: Wir wurden bereits von mehreren Lesern gefragt, ob wir ein Webinar mit unserem Fachautor und den Kapitalmarkt-Experten von FUCHS veranstalten könnten, um einen vertiefenden fachlichen Austausch zum Thema H2 anzubieten. Sollten Sie an einem Webinar Interesse haben (Kosten voraussichtlich 50 Euro für 60 bis 90 Minuten), schreiben Sie mir bitte unter dem Stichwort "H2-Webinar" an: Stefan.Ziermann@fuchsbriefe.de