Der Platinpreis zieht an
Parallel zur deutlichen Korrektur des Palladiumpreises (FD 29.3.19) ziehen die Platin-Notierungen spürbar an. Notierte das weißglänzende Edelmetall Mitte März noch bei Kursen um 820 USD je Feinunze, kletterte der Platinpreis an der New York Mercantile Exchange in dieser Woche bis auf knapp 890 USD je Unze.
Aus technischer Sicht schickt sich das Edelmetall damit an, eine Bodenbildungsphase abzuschließen. Eine mustergültige Trendwende steht bevor. Zunächst könnte der Preisbereich um 900 USD je Feinunze bremsen (technischer Widerstand). Doch darüber hinaus wäre der Weg bis etwa 950 USD je Unze frei.
Die schlechte Entwicklung des Platinpreises liegt hauptsächlich in einer sinkenden Nachfrage aus der Automobilindustrie begründet. Wegen der Dieselkrise wurden in den letzten Monaten immer mehr Benziner zugelassen, bei denen Palladium in den Katalysatoren zum Einsatz kommt. Doch der scharfe Preisanstieg bei Palladium sorgt nun dafür, dass sich die Autobauer so langsam nach Alternativen umschauen. Und da kommt Platin, welches bisher vor allem in Diesel-Katalysatoren eingesetzt wird, mit dem deutlichen Preisabschlag zu Palladium gerade recht.
Aktuell ist die Preisdifferenz zwischen beiden Weißmetallen historisch hoch. Je länger der große Preisunterschied andauert, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Hersteller von Benzinern auf Platin-Katalysatoren umrüsten.
Darüber hinaus dürften auch geplante Arbeitsniederlegungen in südafrikanischen Platinminen dem Preis auf die Sprünge helfen. Sollte es hier, wie bereits vor wenigen Jahren, zu länger anhaltenden Streiks kommen, dürfte dies den Platinpreis nach oben treiben. Südafrika ist der mit Abstand wichtigste Platinproduzent weltweit.
Fazit
Die Preisschere zwischen Palladium und Platin dürfte sich mittelfristig schließen. Der Platinkurs hat gute Chancen auf eine kräftige Erholung.
Empfehlung: Anleger können mit einem ungehebelten Platin-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0N 62D 7) auf den Turnaroud setzen.