Die Preise sind ausgereizt
Der Unternehmensmarkt bekommt die konjunkturelle Abkühlung und die Zinswende der Notenbanken zu spüren. Beide Einflussfaktoren wirken dabei in unterschiedliche Richtungen. Die Zahl der Unternehmenstransaktionen ist deutlich rückläufig. Als Gründe werden von den großen M&A-Kanzleien politische Unsicherheiten (Zollstreit, Brexit), staatliche Interventionen und unsichere Konjunkturbedingungen genannt.
Zwischen den Branchen gibt es bezüglich der Nachfrage merkliche Verschiebungen. Ausreißer nach oben ist die Baubranche, in der besonders viele Übernahmen zu verzeichnen waren. Das ist allerdings auch eine spätzyklische Branche. Auch im Tech-Sektor ist die Anzahl der Übernahmen gestiegen.
Zinspolitik treibt Unternehmensmarkt an – Preise bleiben hoch
Die Zinspolitik wird die M&A-Aktivitäten in den kommenden Monaten allerdings beflügeln. Insbesondere wenn es zu mehreren Zinsschritten in den USA nach unten kommt – für 2019 werden immerhin noch zwei Senkungen erwartet – verbessern sich die Finanzierungsbedingungen wieder deutlich. Das wird auch die Nachfrage nach Unternehmenskäufen wieder anschieben.
Die Preise dürften in diesem Umfeld weiter relativ hoch bleiben. Einerseits verdien(t)en viele Unternehmen in der Spätphase des Konjunkturzyklus sehr gut. Andererseits treibt Andererseits treibt das die Preise weiter an. Etliche Unternehmen wachsen in diesem Umfeld nur noch durch Zukäufe.
Vervielfacher haben ihre Höhepunkte erreicht
Angesichts des erreichten Niveaus haben die Vervielfacher aber kaum noch Luft nach oben. Selbst in der boomenden Baubranche klettern die Multiplikatoren nicht weiter. Abseits der Ballungsräume fallen sie sogar leicht. Besonders gefragt sind im Zuge der größer werdenden Öko- und Umweltschutzwelle (Stichworte CO2-Steuer, Klimawandel) Unternehmen aus dem Clean-Tech-Sektor. Im Mittelfeld des Spektrums liegen weiterhin Maschinen- und Anlagenbau und Logistikunternehmen mit Multiplikatoren um 7 bis 8. Am teuersten sind Pharma- und Softwareunternehmen (Multiple 10-11).
Fazit:
Die Preise am Unternehmensmarkt bleiben hoch. Sie werden aber in den nächsten sechs Monaten nicht mehr steigen.