Digitalisierung bedroht Industriezentren
Die Digitalisierung bedroht die ländlichen Industriezentren in Deutschland. Fertigungsberufe bzw. fertigungstechnische Berufe werden gut bezahlt. Produzierende Unternehmen erreichen eine hohe Wertschöpfung und sind begehrte Arbeitgeber. Landkreise mit großen Produktionsstädten gehören deshalb zu den reichsten in Deutschland. Aber der technische Fortschritt ermöglicht es, immer mehr Arbeitsschritte zu automatisieren. Das zeigt eine Studie des IAB. Arbeiteten 2013 nur 15% aller Beschäftigten in Berufen, die in hohem Maß mit Automatisierung zu ersetzen sind, waren es 2016 schon 25%.
Spürbarer Rückgang der Mitarbeiter in der Produktion zu erwarten – Betroffen sind die industriellen Kraftzentren des Landes
70% der Tätigkeiten in Berufen in der Produktion können inzwischen durch computergestützte Maschinen ersetzt werden. Das bedeutet nicht, dass 70% der Arbeiter in der Produktion mit Entlassung rechnen müssen. Nicht überall lohnt sich die Investition in digitale Technologien. Viele Berufe werden durch neue Tätigkeiten verändert werden und bleiben verändert erhalten. Aber dennoch wird es in den nächsten zehn Jahren zu einem spürbaren Rückgang der Mitarbeiter in der Produktion kommen.
Der Konkurrenzdruck zwingt die Unternehmen zur Automatisierung. Für die Produktion gewinnt der Dienstleistungsbereich, zu dem auch Software zählt, weiter an Bedeutung.
Gerade die industriellen Kraftzentren des Landes sind betroffen. In vielen Kreisen in Bayern, Baden-Württemberg, Ostwestfalen oder um Hannover, in Thüringen und Sachsen arbeitet ein hoher Anteil von 30% bis 40% der Beschäftigten in Berufen, die durch Digitalisierung ersetzt werden können. Spitzenreiter ist der Kreis Landau-Dingolfing. Dort sind 51% aller Beschäftigten in Berufen mit hohem Substitutionspotenzial beschäftigt. In Gesamtdeutschland sind es nur 14,3%.
Fazit
Die Industriellen Kraftzentren Deutschlands stehen vor einem Strukturwandel. Die dortige Wirtschaft muss mehr als bisher auf Dienstleistungen setzen, sonst droht der wirtschaftliche Abstieg.