Energieüberschüsse in einigen Ländern gleichen Mangel in anderen aus
Europa kann sich auf die Dauer selbst mit Wasserstoff versorgen. Das gilt sogar dann, wenn der Wasserstoff 2050 auch in solchen Bereichen genutzt wird, die nicht unbedingt darauf angewiesen sind (z.B. Fernverkehrs-Lkw). In einem solchen Maximal-Szenario würde die Stromnachfrage für die Wasserstoff-Elektrolyseure europaweit auf 4.000 TWh p.a. steigen. Ohne Fernverkehrs-Lkw schrumpft die nötige Stromnachfrage auf etwa 2.000 TWh p.a.
Die nötige Strommenge könnte Europa selbst produzieren. Das gelingt, wenn dazu günstiger Grünstrom genutzt wird. Der kostet nicht mehr als 40 Euro/MWh. Weil beim Transport von Wasserstoff (Energie-)Verluste anfallen, können europäische Produzenten sogar etwas teurer produzieren. Sie sind dann noch immer konkurrenzfähig mit entfernten Ländern, die noch geringere Stromerzeugungskosten haben (z.B. nordafrikanische Staaten).
Norwegen, Spanien und Frankreich können viel Energie günstig produzieren
Besonders hohes Erzeugungs-Potenzial für Grünstrom haben Norwegen, Spanien und Frankreich. Dazu kommen mit einigen Abstrichen Schweden, Finnland, Polen, Griechenland, Portugal, Irland, Dänemark und Kroatien. Diese Länder können viel mehr Strom erzeugen als sie selbst benötigen. Diese Länder könnten ihren Überschuss-Strom nutzen, um billig große Mengen Wasserstoff herzustellen.
Insbesondere Deutschland hat einen großen Bedarf an Wasserstoff, den es nicht selbst decken kann. Daran ändert auch der massive Ausbau von Solar- und Windkraft nichts. Auch die Niederlande, Belgien, die Tschechische Republik, Luxemburg, Slowenien, die Slowakei und Ungarn wären Importeure. Die Überschüsse aus den anderen Ländern würden aber reichen, um diese Länder mitzuversorgen.