Fed feuert US-Unternehmensverschuldung an
Die jüngste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed treibt eine problematische Entwicklung weiter an: die Unternehmensverschuldung in den USA. Schon 2018 zeigten sich auf den Finanzmärkten erste Bedenken hinsichtlich einer Überschuldungslage. Die Kurse von Hochzinsanleihen (High Yield) amerikanischer Unternehmen gingen noch im Dezember in den Keller. Ihre Inhaber machten Verluste. Zu dem Zeitpunkt hatten die Falken in der Fed noch die Krallen ausgefahren. Der Markt erwartete weiter steigende US-Zinsen für 2019. Im Februar erklärte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell gegenüber dem Kongress, dass einige Unternehmensschulden „ein makroökonomisches Risiko darstellten ... insbesondere im Falle des wirtschaftlichen Abschwungs."
Nun versucht die Fed, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Die Kehrtwende von letzter Woche – die Fed hat die Zinseneingefroren und den weiteren Bilanzabbau ab September gestoppt – hält die Konjunktur und vor allem die Kapitalmärkte über Wasser. Gleichzeitig wird sie die schon jetzt wieder überbordende Verschuldung noch antreiben. Diese Konstellation geht solange gut, wie die Zinsen niedrig und die Unternehmensgewinne hoch sind. Aber wehe nicht!