Chancen für Mittelständler
Der Iran kämpft beim Wiederaufbau seiner Wirtschaft mit Problemen. Mittelständische Firmen sollten sich vom Staat als Partner fern halten. Dennoch gibt es Chancen für Absatz.
Der Iran ist derzeit auf Einkaufstour. Aber wer mit dem Staat Geschäfte machen will, sollte die Finanzierung gleich mitbringen, empfiehlt die KfW. Der Staat ist knapp bei Kasse. Traditionell geringe Steuereinnahmen, ein niedriger Ölpreis und hohe Subventions-Ausgaben sind die Ursachen. Deshalb sind entsprechende Geschäfte nur etwas für Konzerne – an die sich Mittelständler allerdings als Sublieferanten hängen können. Doch auch kleineren Unternehmen, die ihren Verkauf nicht vorfinanzieren können, bieten sich Chancen. Der Iran verfügt über einen breit diversifizierten Industriesektor. Die Betriebe haben unter den Sanktionen schwer gelitten. Es gibt einen Investitionsstau. Die Unternehmen haben aber die Mittel angesammelt, um zu investieren. Besonders für den Maschinenbau bieten sich hier große Chancen. Die Deutsch-Iranische Handelskammer in Hamburg rechnet mit einem Anstieg deutscher Exporte in den Iran von 2 Mrd. Euro 2015 auf knapp 4 Mrd. in diesem Jahr. Allerdings ist der Iran kein einfacher Markt. Der Bankensektor ist schwach. Die meisten Banken sind staatlich oder stehen unter starkem Einfluss des Staates. Sie sind chronisch unterfinanziert. Beim Geschäftsklimaindex und bei der Korruption findet sich das Land auf den hinteren Rängen wieder. (Rang 118 von 189 beim Doing Business Index der Weltbank bzw. Rang 130 von 167 Ländern beim Corruption Perception Index).
Fazit: Der Iran ist als Exportmarkt attraktiv. Besonders die Privatwirtschaft weist einen Investitionsstau auf und hat die Mittel, um in neue Ausrüstung zu investieren. Problematisch sind die Bürokratie und die Korruption im Iran.