Die fehlende binnenwirtschaftliche Dynamik Brasiliens sorgt einerseits für günstige Einkaufskonditionen. Die brasilianischen Unternehmen sind bestrebt, ihren Export auszubauen. Andererseits werden perspektivisch die Ausfuhrchancen ins südamerikanische Land wieder deutlich steigen.
Brasiliens Wirtschaft ist im 1. Quartal 2015 leicht geschrumpft. Vor allem die Binnennachfrage lahmt. Der private Konsum ging um 1,5% gegenüber dem Vorquartal zurück. Staatskonsum und Investitionen verzeichneten ein Minus von jeweils 1,3%.
Allein die Ausfuhren retten noch die Situation. Sie legten real um 5,7% zu. Hier wollen die Brasilianer draufsatteln. Die Vorteile für deutsche Importeure: Exportgüter und Vorprodukte sind steuerbefreit – das verbessert die Möglichkeit, Preisvorteile auszuhandeln.
Gleichzeitig baut sich ein Investitionsstau auf. Die Regierung will 2016 nach den Olympischen Spielen in Rio ihre Infrastrukturinvestitionen ausweiten. Die krisengeschüttelte Automobilindustrie wird ab 2017 zyklisch wieder investieren und dabei mehr im Ausland einkaufen (müssen), weil heimische Zulieferbetriebe nicht überlebt haben.
Dennoch gibt es offensichtliche Nachteile für in Brasilien tätige Unternehmen. Eine Übersicht:
Korruption auf allen Ebenen
Unzuverlässigkeit brasilianischer Lieferanten und Unpünktlichkeit bei Lieferungen aufgrund mangelhafter Infrastruktur
Die rechtlichen Bestimmungen sind sehr bürokratisch und werden laufend geändert – ohne zeitnahe Informationen – die Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer hält auf dem Laufenden.
Der schwankungsanfällige Real macht Wechselkursabsicherungen zur Pflicht
Fazit: Brasilien als sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt bietet Ihnen in den nächsten zwei, drei Jahren dennoch wachsende Chancen.