Öl verliert an Gewicht
Die Vereinigten Arabischen Emirate begreifen den Ölpreisverfall auch als Chance und steuern wirtschaftlich um. Unternehmen sollten das Land unter einem veränderten Blickwinkel betrachten.
Der Ölpreisverfall lässt die VAE nicht unberührt. Das Budget wird im laufenden Jahr erstmals seit 2009 wieder ein Defizit ausweisen. Erwartet werden 2,9% vom BIP. Auch das Wachstum dürfte von etwa 4,5% auf 3% zurückkommen. Erst in den Folgejahren soll es wieder zulegen. Die Überraschungen stecken aber im Nicht-Öl-Sektor. Die mittlerweile beachtliche Dienstleistungsdichte in Dubai und die Bautätigkeit in Abu Dhabi haben Wachstumsimpulse geliefert. Sie haben den Öl-Einbruch zumindest zum Teil kompensiert. Das ist auch am Export abzulesen. Öl und Gas tragen direkt nur noch etwa 30% bei. Hier ist bereits ein Strukturwandel in Gang gekommen. Das Vorbild des ölarmen Dubai macht Schule. Damit wandeln sich die VAE auch als Handelspartner. Sie sollten künftig weniger als beliebig zahlungsfähiger Absatzmarkt und stärker als an Technologie und branchenmäßiger Diversifikation interessierter Partner angesehen werden.
Fazit: Wer in den VAE nur „Ölscheichs“ sieht, übersieht Umsatz- und Investmentchancen.