Die Märkte hadern
Nach der Jahresendrally hadern die Börsen mit psychologisch wichtigen Marken.
Die Börsen haben ihren Schwung nach den ersten Handelstagen des Jahres verloren. Der Deutsche Aktienindex (DAX) und der Dow Jones Index hadern mit psychologisch und technisch wichtigen Marken. Der US-Leitindex verliert vor der Marke von 20.000 Zählern immer wieder Schwung. Es gibt momentan keine echten Treiber, die den Index über diese historische Schwelle zu heben vermögen. Das kann sich freilich nächste Woche mit dem Beginn der US-Berichtssaison ändern. Allerdings müssten die Unternehmen überwiegend überraschend positive Ausblicke geben, um dem Dow einen ordentlichen Schub zu verpassen. Der DAX hadert mit der technisch wichtigen Marke von 11.600 Punkten. Das fundamentale Bild ist ähnlich wie in den USA. Viele Händler erwarten eine Fortsetzung der Rally. Zugleich meinen sie aber auch, dass die Börse bereits gut gelaufen ist. Daraus lässt sich eine ambivalente Markteinschätzung ableiten. Die Unsicherheit über den weiteren Trend und die Sorge, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, sind groß. Darum warten die Händler auf neue trendverstärkende Impulse. In diesem Umfeld sind die Börsen kurzfristig korrekturanfällig. Denn es reichen schon kleinere Enttäuschungen, die den Stein nach unten ins Rollen bringen könnten. Dann kann es bei den Aktien zwischenzeitlich kräftig abwärts gehen. Der Dow Jones hat immerhin eine gesunde Fallhöhe bis 19.200 Zähler. Der Dax könnte problemlos bis auf 10.500 Punkte nachgeben. In beiden Fällen wäre der mittelfristige Aufwärtstrend an den Börsen noch nicht gefährdet. Spannend sind die Entwicklungen bei Gold und der deutschen Rendite. Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn kräftig gestiegen. Das ist ein oft beobachtetes saisonales Phänomen. Fundamental gibt es keine gravierenden neuen Impulse für das Edelmetall, das wesentlich zur Absicherung vor einem Finanz-GAU dient. Die Renditen der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen sind wieder spürbar gesunken. Sie laufen inzwischen seitwärts in einem Band zwischen 0,17% und 0,40%. Parallel dazu steigt der Bund Future wieder leicht an. Ein neues Zinsbild ergibt sich aber erst, wenn der Bund über 165 Punkte klettert.
Fazit: Die Märkte verdauen ihre Jahresendrally und hadern noch mit psychologisch wichtigen Marken. Eine Zwischenkorrektur wird wahrscheinlicher, wäre gesund und eine willkommene neue Einstiegsgelegenheit. Abwarten und Absichern ist nun die Devise.