Carsharing wird kein Massenmarkt
Carsharing bietet in Deutschland wenig wirtschaftliches Potenzial. Grund ist die geringe Nutzung der Sharing-Angebote. Das macht es schwer, Gewinne zu erzielen. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens A. T. Kearney.
Carsharing ist weit davon entfernt, eine Alternative zum eigenen Auto zu sein. Als solche wird es häufig in den Medien dargestellt. Dort wird schon das Ende des eigenen Autos für breite Bevölkerungsschichten propagiert. Die Autohersteller werden dann zu Anbietern von Mobilität. Aber nur 1% der Angemeldeten nutzen täglich Carsharing. 35% nutzen es ein- bis mehrmals die Woche, über die Hälfte zweimal im Monat oder seltener.
Keine Alternative zum eigenen Auto – hohe Nutzungsdauer nur in Großstädten
Um eine hohe Nutzungsdauer der Autos zu erreichen, ist eine Großstadt mit hoher Bevölkerungsdichte nötig. Die erforderlichen Zahlen erreichen nur die elf größten deutschen Städte. Damit sind nur 4 Mio. Personen für die wirtschaftliche Nutzung von Carsharing erreichbar, also 5% der Bevölkerung. Dasselbe gilt in ganz Europa: Die meisten Städte haben eine zu geringe Bevölkerungsdichte, um dort mit Carsharing erfolgreich zu sein.
Eigenes Auto weiter hoch geschätzt
Die Vorteile eines eigenen Autos werden weiterhin hoch geschätzt. Die ständige Verfügbarkeit und die Privatheit durch eigenen Besitz vermissen fast 40% der Carsharing-Nutzer, 31% das Gefühl persönlicher Freiheit. Das zeigt sich auch an den Zulassungszahlen, die in den Städten mit Carsharing nicht zurückgegangen sind. Die Nutzer wählen Carsharing, wenn es günstig ist und die Autos schnell erreichbar. Dazu ist ein großer Bestand an Fahrzeugen nötig. Das treibt die Kosten für die Anbieter und lässt die Gewinne schrumpfen.
Fazit:
Carsharing ist ein schwieriger Markt mit niedrigen Margen. Fahrzeughersteller sollten sich auf die Autoherstellung konzentrieren, die sich genug Herausforderungen stellen muss.