E-Autos – lösbare Probleme für das Stromnetz
Für die Belastung der Stromnetze mit E-Autos gibt es eine Reihe von Lösungsansätzen. Das zeigt eine Studie von McKinsey. Erhebliche Probleme bestehen insbesondere für die lokalen Netze. Besonders in den Vorstädten der großen deutschen Städte. Denn dort werden sich E-Autos schneller durchsetzen als in ländlichen Gebieten. Bei einem lokalen Anteil von 25% E-Autos werden die lokalen Lastspitzen um bis zu 30% steigen und die Netze stark belasten (FB vom 1.3.2018).
- Spezielle Tarife können die Lastspitzen halbieren. Laden nach Mitternacht ist dann etwa viel billiger. Derartige Modelle funktionieren, wie Versuche zeigen.
- Teuer ist eine lokale Speicherung oder Erzeugung mit kleinen Kraftwerken.
- Lastspitzen lassen sich über ein zentrales Management der Ladestationen glätten. Diese werden dann zeitweise abgeschaltet. Die angeschlossenen Fahrzeuge laden nur dann, wenn die Kapazitäten es zulassen. Das verlängert die Ladezeiten – über Nacht kann das Auto dennoch ganz aufgeladen werden. Die Lastspitzen am Abend für das gesamte Netz steigen bei einem 40%-Anteil für E-Autos um 5%, so McKinzey.
Das Beratungsunternehmen rechnet damit, dass bis 2050 insgesamt 40% aller Autos rein elektrisch fahren. Daraus ergibt sich ein Mehrbedarf von 40 TWh Strom. Das sind etwa 6,5% des erwarteten Gesamtverbrauchs in dem Jahr. Wären alle Autos elektrisch, ergibt sich ein Verbrauch von 100 TWh oder knapp 15% des Gesamtverbrauchs in 2050.
Fazit: Für E-Mobilität im Pkw-Bereich mag es zunehmend Lösungen geben. Doch der benötigte (Nacht-)Strom muss bislang weitgehend aus fossilen Energieträgern hergestellt werden. Und er wird einen erheblichen Infrastrukturausbau erfordern. Viel Geld also für einen noch immer zweifelhaften Zweck. In der Gesamtklimabilanz (inkl. Batterieherstellung) ist es weiterhin gewagt zu behaupten, das E-Auto sei sauberer.