Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1083
Außenwirtschaft

Russland zwischen den Stühlen

Russland befindet sich in einer wirtschaftlich prekären Lage. Selbst die eigenen Rohstoffe helfen dem Land nicht aus der Misere.
Russland gerät im aktuellen geopolitischen Konflikt immer tiefer in eine wirtschaftliche Bredouille. Sichtbar wird das an diversen Entwicklungen. Im Detail: Rohstoffe: China, der einzige große Wirtschaftspartner des Landes nutzt in den derzeit laufenden Verhandlungen über Öl- und Gaslieferverträge seine Verhandlungsmacht unnachgiebig aus. So will sich Russland mit Rohstoffexporten stärker nach China orientieren. Doch Peking hat sich strategisch geschickt schon etliche günstige Lieferverträge gesichert (siehe Grafik). Viele Lieferanten sind bereit, Gas zu niedrigeren Preisen als auf den Spotmärkten an China abzugeben. Peking orientiert sich dabei am turkmenischen Gaspreis von 10 US-Dollar pro BTU (Termoeinheit). Die russische Gazprom deckt die eigenen Förderkosten jedoch erst bei einem Preis von 12 US-Dollar je BTU. Auf dieser Basis ist es für Moskau schwer, Lieferverträge mit China auszuhandeln. Staatshaushalt: Die Verkaufsprobleme im Öl- und Gasgeschäft und die Sanktionen werden sich deutlich negativ im russischen Haushalt niederschlagen. Laute Kritik ertönt bereits aus den eigenen Reihen. Der Ex-Finanzminister und Vorsitzender des Wirtschaftsrats Alexei Kudrin kritisiert die Wirtschaftslage. Die Sanktionen haben Russland bereits 1,0 bis 1,5% des BIP gekostet. Da viele Investitionsprojekte aus dem Aus- und Inland noch am (aus-)laufen sind, hat Russland die Hauptverluste von der Situation noch nicht einmal gespürt. Finanzmärkte: Offensichtlich kriegt auch die russische Zentralbank kalte Füße. Im März hat Bank of Russia 20% aller US-Anleihen abgestoßen und ihren Bestand auf knapp 100 Mrd. US-Dollar reduziert. Zum einen reduziert die Bank den möglichen Druck durch weitere Sanktionen, zum anderen hat sie damit womöglich den Rubel gestützt. Dieses Pulver ist allerdings bald verschossen. Bevölkerung: Die Sorgen der Menschen über die eigenen Zukunft nehmen im Land rasant zu. Etliche Russen grübeln darüber nach, ob sie ihre meist wenigen Rubel in andere Währungen wie Euro, Dollar oder Franken tauschen sollen.

Fazit: Russland manövriert sich selbst weit ins Abseits und Präsident Wladimir Putin kann nur auf Zeit spielen. Wer im Land noch daran glaubt, die Sanktionen würden das Land wettbewerbsfähiger und damit stärker machen als jetzt, der irrt sich. Denn der Druck kommt nicht nur aus dem Feindes- sondern auch dem Freundeskreis.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang