Verpackungen werden teurer
Die Preise bei Wellpappe gehen durch die Decke. Der heftige Anstieg gerade seit Jahresanfang 2017 gefährdet mittlerweile einen ganzen Industriezweig. Der zuständige Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) spricht schon von einer „Katastrophe". Für einige Mitgliedsunternehmen sei bereits jetzt die Grenze der Belastbarkeit erreicht, heißt es. Die Entwicklung hat wenig mit dem zyklischen Auf und Ab des Preise zu tun.
Die Entwicklung im Versandhandel führt zu einem kräftigen Nachfrageanstieg. Der Rohstoff Altpapier wird knapp. Das führt teilweise zu Lieferengpässen. Und hat einen extremen Preisauftrieb zur Folge. Um rund 100 Euro/t für Recyclingpapiere haben sich die Preise seit Anfang 2017 verteuert. Die Erhöhungen für Kraftliner – eine Papierart, die vorrangig als Deckenpapier für Pappe verwendet wird – summieren sich zwischenzeitlich auf bis zu 150 Euro/t.
Preiserhöhungen bei Wellpappe geboten
Das sind Teuerungsraten um bis zu 27% für die Wellpappenrohpapiere. Der Anteil der Papierpreise an den gesamten Produktionskosten der Wellpappenindustrie beträgt etwa 50%. „Rechnerisch wären demnach bereits heute Preiserhöhungen für Wellpappenprodukte im Mittel um rund 14 % nötig, nur um die gestiegenen Rohstoffkosten zu kompensieren", so der Verband.
Auch in der absehbaren Zukunft ist keine Entspannung beim Rohstoff zu erwarten. Es herrscht weiter Knappheit – und die Preise steigen noch. Zum Jahreswechsel will China die Importrestriktionen für Altpapier innerhalb der chinesischen Märkte lockern. Das könnte zu einem immensen Nachfrageüberhang nach Altpapier in Europa und innerhalb Deutschlands führen.
Fazit: Auch wenn die Industrie die Preissteigerungen nicht voll weitergeben kann – die Kosten für Verpackungsmaterial werden steigen.