Euro mit neuer Perspektive
Der Euro hat das seit Anfang 2015 bestehende Seitwärtsband verlassen und hat nun eine kräftige Aufwertungsperspektive. Die Währungsentwicklung zeigt, dass die Devisenhändler der EZB ihre verbalen Rückzugsgefechte nicht abkaufen.
Am Devisenmarkt ist ein neues mittelfristiges Euro-Szenario eröffnet. Auslöser war der Sprung der Gemeinschaftswährung über die wichtige Hürde von 1,15 EUR/USD. Prompt schoss der Wechselkurs bis fast 1,17 nach oben. Der Euro hat damit das seit Anfang 2015 bestehende Seitwärtsband verlassen und hat nun eine kräftige Aufwertungsperspektive (FB vom 10.07.).
Die Währungsentwicklung zeigt, dass die Devisenhändler der EZB ihre verbalen Rückzugsgefechte nicht abkaufen. Zwar hatte EZB-Präsident Mario Draghi am vorigen Donnerstag versucht, den Euro nochmal schwach zu reden, indem er auf konjunkturelle Risiken hingewiesen hat. Da er zugleich aber betonte, dass die Konjunktur in Europa gut laufe, überließ er den Händlern die Interpretationshoheit über seine Worte.
Die Händler haben erkannt, dass der Rückzug der Europäischen Zentralbank aus ihrer lockeren Geldpolitik näher ist als bisher gedacht. Schon im September könnten die Euro-Geldhüter konkrete Wende-Maßnahmen andeuten. Von dieser Liquiditätsstraffung dürfte der Euro profitieren - und die Märkte nehmen das bereits vorweg. Ein Katalysator ist, dass weniger Händler erkennen können, wie die EZB imageschadenfrei an ihrer aktuellen Geldpolitik festhalten könnte.
Für die EZB geht es darum, ihre Glaubwürdigkeit, die von vielen deutschen Unternehmern ohnehin bezweifelt wird, zu erhalten. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat diese Frage auf den Punkt gebracht. Demnach sieht er wichtige wirtschaftliche Voraussetzungen zur Normalisierung der Geldpolitik als gegeben an. Und Weidmann warnt, dass die EZB nicht zu viel Rücksicht auf die Interessen einzelner Länder oder die Finanzmärkte nehmen dürfe. Die Zentralbank müsse für den gesamten Euro-Raum denken und handeln. Diese Äußerungen haben angesichts der Spekulationen, dass Weidmann 2019 neuer EZB-Chef werden könnte, besonderes Gewicht.
Die Währungsentwicklung zeigt, dass die Devisenhändler der EZB ihre verbalen Rückzugsgefechte nicht abkaufen. Zwar hatte EZB-Präsident Mario Draghi am vorigen Donnerstag versucht, den Euro nochmal schwach zu reden, indem er auf konjunkturelle Risiken hingewiesen hat. Da er zugleich aber betonte, dass die Konjunktur in Europa gut laufe, überließ er den Händlern die Interpretationshoheit über seine Worte.
Die Händler haben erkannt, dass der Rückzug der Europäischen Zentralbank aus ihrer lockeren Geldpolitik näher ist als bisher gedacht. Schon im September könnten die Euro-Geldhüter konkrete Wende-Maßnahmen andeuten. Von dieser Liquiditätsstraffung dürfte der Euro profitieren - und die Märkte nehmen das bereits vorweg. Ein Katalysator ist, dass weniger Händler erkennen können, wie die EZB imageschadenfrei an ihrer aktuellen Geldpolitik festhalten könnte.
Für die EZB geht es darum, ihre Glaubwürdigkeit, die von vielen deutschen Unternehmern ohnehin bezweifelt wird, zu erhalten. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat diese Frage auf den Punkt gebracht. Demnach sieht er wichtige wirtschaftliche Voraussetzungen zur Normalisierung der Geldpolitik als gegeben an. Und Weidmann warnt, dass die EZB nicht zu viel Rücksicht auf die Interessen einzelner Länder oder die Finanzmärkte nehmen dürfe. Die Zentralbank müsse für den gesamten Euro-Raum denken und handeln. Diese Äußerungen haben angesichts der Spekulationen, dass Weidmann 2019 neuer EZB-Chef werden könnte, besonderes Gewicht.
Fazit: Die EZB muss sehr bald handeln. Das wird den Eurokurs weiter anschieben. Import- und Exportunternehmen kalkulieren mittelfristig neu mit einer Range zwischen 1,15 und 1,20 EUR/USD.