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Währungen aus Amerika ex USA

Aufschwung-Hoffnungen in Kanada, Abstiegsängste in Argentinien

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Kanada, Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile.

Hoffen auf den US-Aufschwung

Der jüngste Ausblick der Notenbank BoC gab eine pessimistischere Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten. Das Bild prägt ein Wachstumsrückgang auf 2% bis 2016 und eine entsprechend gedämpfte Zinsperspektive. Die entscheidende Triebkraft sieht die BoC beim Export. Die Erholung in den USA soll für Nachfrage sorgen. Hinzukommen soll ein kräftiger Konsum. Die Investitionen vor allem im Bergbau und im Ölgeschäft sollen sinken. Das wird für langsameres Wachstum sorgen. Die Inflation soll längere Zeit auf dem aktuellen Niveau (2%) verharren. Das lässt kaum Spielräume für steigende Zinsen. Die Notenbank betonte, dass das Wachstum stark vom monetären Stimulus abhinge. Das macht Zinsanhebungen mit negativen Wachstumskonsequenzen unwahrscheinlich, zumal die Daten vom aktuellen Rand enttäuschen. Die Einzelhandelsumsätze waren zuletzt rückläufig. Die Handelsbilanz fiel durch den Einbruch der Exporte der Autoindustrie ins Minus. Das lässt auf eine schwache Nachfrage aus den USA schließen. Vor 2016 ist kaum an höhere Zinsen zu denken.

Fazit: Die schwächere Zinsperspektive wird für einen nachgebenden CAD sorgen.   

Auf dem aufsteigenden Ast

Trotz aller Probleme um organisierte Kriminalität und Drogenhandel erzielt Mexikos Wirtschaft weitere Fortschritte. Die Erholung in den USA sowie die eigenen Strukturreformen vor allem im Ölsektor dürften neue Dynamik freisetzen. Die IWF-Projektion sieht nach 1,1% Wachstum im letzten Jahr 2,4% und 3,5% für 2014/15 vor. Banken-Prognosen greifen noch höher. Die Inflationsrate ist mit zuletzt 4,2% weiter knapp über dem Ziel (2%-4%). Sie dürfte auf diesem Niveau verharren. Denn zum einen mildert die niedrigere Kernrate von 3,3% den Handlungsdruck. Zum anderen dürften die Währungshüter ihre Zinsentscheidungen eher an der Dollarparität des Peso und damit am Zinspfad der US-Fed ausrichten.

Fazit: Wir erwarten einen zum Euro weiter zulegenden Peso entsprechend der stärkeren Wachstumsperspektive.  

Tiefer in den Sumpf

Offiziell ist Argentiniens Inflation per September auf 19,8% für das laufende Jahr gestiegen. Die tatsächliche Geldentwertung dürfte aber näher bei den 41,6% liegen, die unabhängige Analysten nennen. Gleichzeitig ist die Wertschöpfung im verarbeitenden Sektor rückläufig. Sie fiel per August um 4,9% im Vergleich zum Vorjahr. Das ist bereits das 6. Mal in Folge, wie aus Zahlen des Industrieverbands UIA hervorgeht. Der kumulierte Rückgang des laufenden Jahres erreicht damit 3%. Wesentlicher Faktor dieses Niedergangs ist der schrumpfende Außenhandel. Der fehlende Zugang zu den internationalen Finanzmärkten begrenzt auch die Importe von Rohstoffen, Ersatzteilen und neuen Anlagen. Das schwächt die Exportfähigkeit. So liegen die Exporte bis einschließlich August bereits 13% unter dem Vorjahr. Die Importe sind sogar um 20% gefallen. Und derzeit ist nicht erkennbar, dass Argentinien in absehbarer Zeit auf die Märkte zurückkehren wird.

Fazit: Der Peso bleibt absturzgefährdet. Er wird derzeit nur durch die Kapitalverkehrskontrollen stabil gehalten.  

Wahlen, letzte Runde

Momentan konzentriert sich alle Aufmerksamkeit auf die finale Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien. Es stehen sich nur noch die sozialistische Amtsinhaberin Dilma Rousseff und der konservative Aecio Neves gegenüber. Letzterer bekam die Kämpferqualitäten Rousseffs zu spüren: Sie konnte durch kontinuierliche Attacken den Rückstand in den Umfragen drehen. Nun geht sie mit leichten Vorteilen in den entscheidenden Wahlgang. Die Finanzmärkte ziehen Neves vor. Die Kurse geben daher nach. Indes ist beiden gleichermaßen zuzutrauen, dass sie die notwendigen Korrekturen und Reformen einleiten, um Brasilien aus der Rezession zurück auf den Wachstumspfad zu bringen.

Fazit: Wir erwarten einen weiter schwachen Real.

In der Klemme

Der Investitionszyklus der Bergbaubranche läuft aus. Das bremst das Wachstum Chiles. Gleichzeitig zieht die Inflation an. Und die Notenbank steckt noch im Lockerungs-Modus. Aus den USA droht dagegen die Straffung der Geldpolitik. Dieser schwierige Cocktail wird überschattet von der Wiederkehr alter Gespenster: den weithin ungesühnten Verbrechen der Pinochet-Ära. Sie rufen heute offenbar neue Gewalt hervor. Santiago erlebte in diesem Jahr bereits 28 Bombenanschläge. 27 Mal liefen sie glimpflich ab. Erst der jüngste, offenbar auf eine Militäreinrichtung gezielte, forderte zehn Verletzte. Das drückt auf die Stimmung und beginnt die Wirtschaft zu lähmen.

Fazit: Der Peso wird weiter nachgeben.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Amerika

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognosesicherheit
Kanada

CAD1,421,431,44sicher

3m-Zins1,191,21,2
Mexiko MXN17,1516,8516,50neutral

3m-Zins2,963,03,0
Argentinien

ARS10,851215unsicher
15T-Zins22,152426
BrasilienBRL3,163,102,96neutral
3m-Zins11,1111,511,7
Chile

CLP738,4740742neutral

3m-Zins2,833,5
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