Der "ultimative sichere Hafen"
Der Yen erweist sich als stärkste Währung unter den G-3-Währungen. Die Commerzbank-Analysten sprechen vom „ultimativen sicheren Hafen“. Dahinter steht die schon vor der Corona-Krise extrem expansiv ausgerichtete Politik. Sie lässt den Währungshütern so gut wie keinen Raum mehr, weiter zu lockern. Der Leitzins ist bereits negativ. Und die Monetisierung der Staatsschuld wurde durch den Anleihenkauf der Notenbank in extreme Größenordnungen getrieben.
Zumal die japanischen Währungshüter sich mit Hilfe ihrer Steuerung der Zinsstruktur selbst gefesselt haben. Da die Anleihe-Käufe auf dem offenen Markt die Rendite der 10jährigen Anleihen bei null halten sollen, um eine annähernd normale Zinsstruktur zu gewährleisten, können nicht gleichzeitig Volumenziele verfolgt werden. Das offiziell angekündigte Ankaufvolumen wird daher auch gar nicht erreicht. Die Rendite liegt auch so am Ziel „null“.
Am Ende aller Möglichkeiten
Zusätzliche Käufe, um mehr Liquidität in den Markt zu bringen, würden die Kurse rauf und die Rendite in den negativen Bereich treiben. Gerade das soll aber verhindert werden. Die mit der Laufzeit steigenden Sätze, die normale Zinsstruktur, soll erhalten bleiben. Damit will die Bank von Japan die Geschäftsbanken des Landes unterstützen. Sie erzielen damit eine Zinsmarge durch Fristentransformation – also aus Geld Kapital zu machen.
Auch bei den quantitativen Instrumenten ist der Spielraum der japanischen Währungshüter eng begrenzt. Es blieben eigentlich nur großformatige Interventionen gegen die eigene Währung als Möglichkeit.
Fazit: Wir erwarten einen wieder leicht steigenden Yen.
Empfehlung: Die den in den letzten Ausgaben vorgestellte JPY|GBP-Put der DG Bank (DE000DG4JJ69) könnte weiter eine gute Chance bieten.