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Währungen aus Asien (außer China und Japan)

Große Hoffnungen in Thailand und Indien

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Korea, Malaysia, Thailand, Vietnam und Indien.

Impulse vom Export her

Das Wachstum Koreas blieb im 1. Quartal mit 3,9% kräftig, getragen vor allem vom Export und starken Investitionen. Die Konsumnachfrage legte demgegenüber deutlich schwächer zu. Hintergrund ist die Erholung in Europa und Nordamerika, die zusätzliche Beschäftigung in Korea bringt. Der schwache Konsum sorgt indes für eine negative Output-Lücke. Diese begrenzt die Preisspielräume und hält damit auf absehbare Zeit die Inflation im Zaum (zuletzt 1,7%). An Zinsschritte nach oben ist wohl erst gegen Ende des Jahres zu denken – sofern nicht unvorhergesehene Unruhen an den Devisenmärkten dazwischen kommen. Damit fehlt dem Won zunächst die Stütze durch Zinserwartungen. Er erhält aber Schub vom Außenhandelsüberschuss her.

Fazit: Der Won hat zuletzt eine beachtliche Erholung unter die Marke von 1.400 KRW/EUR gesehen. Er hat Schwung für mehr.

Unverändert starker Trend

Die schon in der letzten Ausgabe skizzierte starke Verfassung der malaysischen Wirtschaft hat sich noch verbessert. Das Wachstum legte im 1. Quartal weiter zu (6,2%), die Inflation bleibt mit zuletzt 3,4% bislang im Rahmen. Malaysia profitiert klar von der Erholung der Industriestaaten sowohl bei den Rohstoffen als auch bei den Industrieprodukten, vor allem aus dem Elektrobereich. Dieser Auftrieb sorgt für mehr Beschäftigung und höhere Einkommen. Das treibt wiederum die Binnannachfrage an. Von daher dürften bald Inflationseffekte erkennbar werden. Das 2. Halbjahr sollte bereits die erste Zinserhöhung bringen.

Fazit: Der Ringgit dürfte von der Zinsphantasie profitieren. Allerdings stehen wachsende politische Risiken als Belastung im Raum.  

Hoffnung auf Erholung

Der Militärputsch hat vorsichtigen Optimismus ausgelöst, aber kaum Euphorie. Zu gut ist offenbar noch in Erinnerung, dass die Militärs auch 2006 keine Probleme gelöst, sondern lediglich eine Atempause geschaffen haben. Ähnlich dürfte es jetzt sein. Um den zugrunde liegenden Konflikt zu befrieden, müssten die Militärs sich zunächst klar und glaubhaft von ihren bisherigen politischen Verbündeten distanzieren. Immerhin ist der Außenhandel Thailands nicht allzu stark betroffen. Die Leistungsbilanz weist auch über die Krisenmonate hin Überschüsse aus, trotz des rückläufigen Tourismus. Nun bestehen Chancen, dass sich auch die Binnennachfrage erholt. Der Baht hat sich gegenüber dem Tiefstpunkt leicht gefangen, stagniert aber schon wieder. Wenn die Militärs keine Lösungen liefern, wird die Intensität der Konflikte bald wieder zunehmen.

Fazit: Thailand hat die vorerst letzte Chance auf eine Lösung der gesellschaftlichen Probleme erhalten. Davon hängen die wirtschaftlichen Perspektiven ab.

Leichte Abwertung

Vietnams Notenbank SBV hat die offizielle Dollar-Parität auf 21.250 Dong je Dollar heraufgesetzt, die heimische Währung also verbilligt. Dieser Schritt soll dem Export Auftrieb geben. Der liegt mit den von der Weltbank geschätzten 5,4% unter der Planvorgabe von 5,8% vom BIP. Vietnam muss allerdings angesichts des Inselstreits die Abhängigkeit vom wichtigsten Exportmarkt China verringern. Insgesamt ist die Politik durchaus erfolgreich gewesen. Die Inflation bleibt im Griff (zuletzt unter 5%) und der Außenhandel entwickelt sich positiv: Der Überschuss bis einschließlich Mai beläuft sich auf umgerechnet rund 10 Mrd. Dollar. Das schlägt sich in einem gleich großen Anstieg der Währungsreserven nieder (jetzt 35 Mrd. Dollar). Beobachter vor Ort haben eine weitere Währungsabwertung auf der Rechnung. Das würde wohl auch dem Ausgleich der Inflationsdifferenz entsprechen und die Wettbewerbsposition stabilisieren.

Fazit: Der Dong bleibt stabil zum Dollar. Er wird gegenüber dem Euro nur durch die Dollar-Crossrate bewegt.

Große Hoffnungen

Der Wahlsieg Narendra Modis und die Ablösung der Kongress-Partei hat große Hoffnungen angefacht. Diese schlagen sich zunächst in steigenden Zuflüssen im Kapitalverkehr und wachsenden Investitionen nieder. Das sollte der neuen Regierung Reformen erleichtern, wenn sie denn auf dem Rücken eines Wachstumsschubs durchgesetzt werden und damit auch den Verlierern neue Chancen eröffnen. Die Wachstumsprojektionen werden bereits leicht angehoben. Gegen 6% könnten es dank zusätzlicher Investitionen schon im laufenden Jahr werden. Zudem spielt auch der Zinszyklus der neuen Regierung in die Hände. Die bereits erfolgte Straffung zeitigt erkennbare Wirkung. Die Inflation kam von der Spitze im November (11,2%) auf 8,3% (Mai) zurück. Insbesondere der weniger stark saisonale Großhandelspreisindex deutet auf weitere Beruhigung. Weitere Straffungen sind also auf absehbare Zeit unwahrscheinlich sind. Die Erholung der Rupie stoppte bei 80 INR/EUR. Das bleibt fürs erste das Maß der Dinge.   

Fazit: Die Rupie sollte im weiteren Verlauf neue Chancen bieten.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognosesicherheit
KoreaKRW139014001380neutral

3m-Zins2,642,702,70
Malaysia

MYR4,394,404,30neutral
3m-Zins3,473,503,85
Thailand

THB44,2044,0043,50neutral
3m-Zins2,182,002,00
Vietnam

VND28.00029.00030.000unsicher

3m-Zins4,32n.v.n.v.
Indien

INR82,128180neutral
3m-Zins8,9499
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