Schwache Wirtschaft, schwache Währung
Die Gemeinschaftswährung bleibt unter Anlageaspekten unattraktiv. Die Wirtschaft läuft nicht rund, attraktive Zinsen gibt es nicht. Die laufende Abschwächung war zuletzt an den Einkaufsmanager-Indizes abzulesen. Der Gesamtindex blieb mit 51,6 Punkten knapp unter der Konsensschätzung (51,7 Punkte), aber über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die verarbeitende Industrie sackte weiter ab. Sie steckt mit 47,7 Punkten im Kontraktionsbereich (Konsens 47,8). Nur die Dienstleister halten sich mit 52,5 Punkten über dem roten Strich.
Diese Spaltung der Wirtschaft ist auch in der Handelsbilanz erkennbar. Deren Überschuss ging von 20,6 Mrd. Euro auf 17,9 Mrd. Euro zurück. Denn die Ausfuhren legen mit 3,1% zum Vorjahr langsamer zu als die Einfuhren mit +6%. Der Zuwachs beim Import reflektiert die robuste Binnennachfrage. Die Inflationsrate bleibt in der Eurozone mit 1,7% unterm Ziel (2%). Hinzu kommen politische Probleme, etwa um Italiens Staatsfinanzen. Vergleichsweise schwaches Wachstum und deutlicher hervortretende politische Probleme ergeben in der Summe einen schwachen Euro.
Fazit: Einziger Trumpf ist, dass die EZB keinen Raum für Zinssenkungen hat. Dieses Risiko ist für Anleger also ausgeschaltet.
Empfehlung: Auch wenn der Euro Heimatwährung ist, gilt es, mit möglichst großen Summen auf Konkurrenzwährungen auszuweichen und im Devisenbereich zu diversifizieren.