Short-Spekulationen auf das Pfund aussichtsreich
Die Wirtschaft in Großbritannien bleibt in der Rezession stecken. Das dürfte auch noch in den kommenden Quartalen so sein. Das Pfund war zuletzt allerdings gegenüber dem Euro und US-Dollar gestiegen. FUCHS-Devisen meinen, dass hier ein Dreh bevorsteht. Das Pfund (GBP) hat Abwärtspotenzial.
Großbritannien rutscht in die Rezession und das Pfund rutscht mit. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Oktober bis Dezember um 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Das hat das Statistikamt ONS mitgeteilt. Bereits im dritten Quartal war das BIP um 0,1% abgesunken.
Eine deutliche Besserung der ökonomischen Lage ist nicht in Sicht. Marktbeobachter gehen überwiegend davon aus, dass die Wirtschaft in UK auch in den nächsten drei Quartalen leicht schrumpfen wird. Grund für die Rezession ist die hohe Inflation. Derzeit liegt die Teuerungsrate mit 4% doppelt so hoch wie von der Zentralbank angestrebt. Das dämpft die Kaufkraft der Verbraucher.
Zinserhöhungen stoppen Konjunktur
In Großbritannien wirken die Zinserhöhungen der Bank of England (BoE) spürbar. Um die Inflation zu drücken, hat die BoE den Leitzins stark erhöht. Das macht Kredite und somit Investitionen teurer und zeigt sich (ähnlich wie in Deutschland) vor allem am Immobiliensektor und im Maschinenbau. Industrie, Baugewerbe und Großhandel haben laut britischem Statistikamt am meisten zum schwachen Abschneiden im vierten Quartal beigetragen.
Die wirtschaftliche Abschwächung spiegelt sich aber noch nicht in der Inflationsrate wider. Die Kerninflation blieb mit 5,1% stabil. Sie liegt damit weiter erheblich über dem Ziel der BoE und ist wider Erwarten auch noch nicht rückläufig. Die Verbraucherpreisinflation liegt ebenfalls konstant bei 4%. Angesichts der Preissteigerungen bei den Dienstleistungen ist für die kommenden Monate aber sogar mit einer erneut steigenden Inflationsrate zu rechnen.
Auf fallendes Pfund spekulieren
Vor diesem Hintergrund sehen wir Chancen in Spekulationen auf ein wieder fallendes Pfund. Seit Januar ist GBP gegenüber dem Euro gestiegen. Diese Bewegung dürfte nun auslaufen. Zwar strotzt auch die Konjunktur in Eurozone nicht gerade vor Kraft, vor allem weil das Schwergewicht Deutschland bremst. Aber der viel größere Wirtschafts- und Währungsraum dürfte sich relativ besser entwickeln als UK. Das verschafft dem Euro einen Vorteil. In den nächsten drei Monaten könnte EUR|GBP daher von 0,85 auf 0,87 steigen.
Auch der US-Dollar baut langsam wieder eine Startposition gegenüber dem Pfund auf. Der Greenback ist bereits wieder von 1,28 auf 1,26 GBP|USD gestiegen. Klettert der USD über diesen aktuellen Widerstand, hat das Cable Luft, bis auf Kurse von 1,23 GBP|USD durchzuhängen.
Fazit: Wir erwarten, dass die Konjunktur in UK in diesem Jahr durchhängt - und mit ihr auch das zuletzt gestiegene Pfund. Short-Spekulationen auf GBP halten wir sowohl gegenüber dem USD als auch dem EUR für aussichtsreich.