Wachstum schwach, Inflation stark
Die Währungshüter haben weitere 25 Basispunkte auf den Leitzins gelegt.
Die Währungshüter haben weitere 25 Basispunkte auf den Leitzins gelegt. Er beträgt jetzt 10,75%. Das ist einmal mehr dem starken Inflationstrend zu verdanken. Zuletzt lag die Preissteigerung bei 5,7%. Das ist zwar innerhalb des Zielkorridors von 2,5% - 6,5%. Im Gefolge des schwachen Außenwertes, der auf das Preisniveau durchschlägt, dürfte sich die Geldentwertung aber weiter verschärfen. Die Währungshüter haben daher auch stark interveniert, um den Real bei 2,35 USD/BRL zu stabilisieren. Der Wachstumstrend bleibt schwach. Das laufende Jahr wird nach derzeitigem Stand nicht mehr bringen als die 2,3% des letzten Jahres. Positive Überraschungen wären am ehesten denkbar, wenn die Industrie wieder stärker Tritt fasste und die schwachen Devisenkurse in Exporterfolge ummünzen könnte. Das könnte die Schwächen der Leistungsbilanz – das Defizit ist auf 3,7% gestiegen – am ehesten ausgleichen. Denn das Doppeldefizit (Etat-Defizit: 3,6%, jeweils vom BIP) weckt offenbar das Misstrauen der Investoren. Die Direktinvestitionen reichen mit ihrem Volumen von 2,9% vom BIP nicht mehr aus, die Löcher zu stopfen. Handelsüberschüsse würden da für einen Lichtblick sorgen.
Fazit: Der Real bleibt gefährdet.