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Währungen Osteuropas

Langsame Normalisierung

Die Währungshüter der CNB haben die Krone freigegeben. Die Krone hat daraufhin aber nur wenig aufgewertet. Die Entwicklung entspricht weitgehend der Projektion der CNB. Die Inflation ist wenige Zehntel niedriger, das Wachstum minimal höher. Das laufende Jahr wird eine Beschleunigung bringen. Steigende Nachfrage aus dem Ausland, Dank guter Beschäftigung zulegender privater Konsum und eine Erholung der Investitionen liefern den Antrieb.

Mit Zinserhöhungen ist aber erst im kommenden Jahr zu rechnen. Letztlich dürfte hier die EZB das Tempo bestimmen. Der starke Einfluss der Notenbanken auf die Devisenkurse lässt der CNB wenig Spielraum für eine eigenständige Zinspolitik neben der Eurozone. Dafür ist die Verflechtung zu eng und die Abhängigkeit von der Nachfrage zu hoch. Einer fühlbaren Aufwertung der Krone zum Euro wird sich die Notenbank daher auch weiterhin mit allen verfügbaren Mitteln entgegenstellen. Zu Unsicherheiten führt allerdings die schwierige Lage der im Taumel befindliche Regierung. Diese Unsicherheit dürfte aber bald vorüber sein.

 Fazit: Die Krone wird langsam weiter zulegen - parallel zu den wachsenden Erwartungen auf steigende Zinsen.

Optimistische Währungshüter

Ungarns Währungshüter gehen von einer fühlbaren Beschleunigung des Wachstums aus (zuletzt 1,6% im 4. Quartal). Dies stützt sich auf die anziehende Industrieproduktion und die historisch enge Korrelation zwischen Industrieproduktion und BIP-Wachstum. Unterdessen ist ihr Sonderprogramm zugunsten der Klein- und Mittelunternehmen ausgelaufen. Die Währungshüter erwarten aber weiterhin eine auskömmliche Kreditversorgung der Unternehmen sowie weiteren Schub vom Export her. Der wird vor allem durch die Nachfrage aus der Eurozone getrieben. Die Inflation ist mit zuletzt 2,2% (April) unproblematisch. Eine Straffung von daher vorerst nicht in Sicht.

Risiken sind auf der politischen Seite zu sehen. Ungarn ist (wie auch Polen) auf die Investitionsmittel und Zuschüsse der EU angewiesen. Dennoch provoziert die Regierungschef Viktor Orban seine Geldgeber und politischen Freunde in Brüssel mit seiner schrillen, nationalistischen Anti-EU-Propaganda – obwohl er am besten weiß, dass er aufgrund der haarsträubenden Korruption seiner Parteifunktionäre viele Angriffsflächen bietet. Das blieb bislang folgenlos, weil die europäischen Christdemokraten diese Machenschaften decken. Angesichts der fortgesetzte Provokationen ist aber unklar, ob das so bleibt.

Fazit: Die Oberfläche der offiziellen Zahlen sieht sehr ordentlich aus – gestützt auf die EU-Kasse. Ohne die politische Duldung droht aber sofort ein Crash – auch beim Forint.

Anziehendes Wachstum

Die Zuwächse etwa bei der Industrieproduktion (zuletzt +11,1% zum Vorjahr) unterstreichen die Erwartung, dass das Wachstum im laufenden Jahr wieder anzieht. Zu den wichtigsten Treibern gehört der private Konsum, der durch die expansive Finanzpolitik Schub erhalten hat (wie in Ungarn mit maßgeblicher Unterstützung aus Brüssel).

Der Aufwärtstrend wird Dank anziehender Investitionen und steigender Beschäftigung anhalten. Die Inflation bleibt am Ziel (zuletzt 2,2%). Eine Zins-Straffung ist darum vorerst nicht zu erwarten, zumal der Zloty seit Ende letzten Jahres ohnehin kontinuierlich zugelegt hat. Aufgrund der aggressiven Anti-EU-Haltung der Regierung drohen allerdings politische Risiken.

Fazit: Der Aufwärtstrend des Zloty wird bald enden.

Indirekte Lockerung

Rumäniens Wachstum hat sich weiter beschleunigt. Das 4. Quartal brachte auf ein Jahr hochgerechnete 4,8% Zuwachs – praktisch ohne Inflation. Dahinter standen eine expansive Fiskalpolitik, gute Exporte und eine steigende Beschäftigung. Die Währungshüter wollen den Trend offenbar verstärken und haben die Mindestreservesätze für Devisenpositionen gesenkt. Diese Entlastung der Banken sollte neue Kreditspielräume ergeben.

Fazit: Die Neigung zur monetären Lockerung sollte den Leu weiter schwächen.

Erfolgreiche Notenbank

Notenbankchefin Elvira Nabiulina ist es offenbar gelungen, die Inflation in den Griff zu bekommen. Per April lag die Teuerungsrate mit 4,1% praktisch im Ziel (4%). Damit entsteht ein wenig Raum, die Leitzinsen zu lockern. Nach den zentralen Refinanzierungssätzen wurden auch die Zinsen für spezielle Programme gesenkt.

Fazit: Die russische Wirtschaft lahmt indes weiter und leidet unter den Sanktionen.

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