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Osteuropa im Sog der Corona-Krise

Währungssorgen

Die Länder am Ostrand der EU können sich dem Sog der Corona-Krise nicht entziehen. Polen und Ungarn versuchen mit expansiver Geldpolitik dagegenzuhalten. Das bringt ihre Währungen unter Druck.

Die Staaten am Ostrand der EU weisen offiziell nur sehr geringe Zahlen zur Corona-Epidemie aus.Trotzdem sind auch diese Staaten und ihre Währungen durch die Corona-Krise unter Druck geraten. Wie immer auch die tatsächliche Lage in diesen Ländern sein mag, sie werden in jedem Falle vom Stillstand in den Kernstaaten getroffen denn damit fällt in Deutschland, Frankreich Italien oder Spanien die Nachfrage nach Zulieferungen aus.

Die Verantwortlichen dort wie auch in Polen versuchen den Problemen mit neuen Lockerungen ihrer Geldpolitik zu begegnen. Das Problem dabei sind allerdings die Devisenmärkte: Die durch Lockerungen schnell geschwächten Währungen bringen unerwünschte Nebenwirkungen von anziehender Inflation bis zu inflationären Impulse durch die Importpreise.

Lockerung bringt Währungen unter Druck

Die polnische Zentralbank NBP hat dennoch heute eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte beschlossen. Sie hatte ihre Leitzinsen bereits im März um 50 Basispunkte gesenkt. Der Zloty gab weiter nach und etabliert sich jetzt klar über der Marke 4,5 Zloty/Euro. Seit Mitte Februar hat die polnische Währung damit rund 8% verloren. Die Zloty-Abwertung schlägt sich als Aufwertung der Währungsschulden in den Bilanzen von privaten Haushalten und Unternehmen nieder.

Diese Erfahrung hat auch Ungarn gemacht. Der Forint wurde geschwächt durch mehrere Programme, die auf eine quantitative Lockerung hinauslaufen. Die Währungshüter haben daher in dieser Woche etwas überraschend eine gewisse Straffung beschlossen in dem sie einen zentralen Refinanzierungszins (1-Wochen-Repo) um 95 Basispunkte erhöhten. Gleichzeitig versuchen sie, die höheren Zinsen auszugleichen in dem die quantitative Lockerung (QE) erweitert wird indem das Volumen eines Programms vergrößert wurde, das günstige Kredite für kleine und mittlere Unternehmen bereit stellen soll. Zudem sollen wieder Staatsanleihen am Sekundärmarkt gekauft werden. Dieser widersprüchliche Kurs der Währungshüter flößt wenig Vertrauen ein zumal im Hintergrund der Streit mit Brüssel weiter köchelt und Ungarn Staatsfinanzen bedroht. 

Fazit: Zloty und Forint sehen wir durch die Politik geschwächt und favorisieren daher weiter Anlagen in der tschechischen Krone, die sich aufgrund der konsequenten Stabilitätsorientierung der Politik einen Vertrauensvorschuss erarbeitet hat. Kronen-Anlagen im Geldmarkt werden derzeit mit 1% verzinst, hinzu kommt die Chance auf einen Währungsgewinn bei überschaubaren Verlustrisiken, was vergleichsweise schon interessant aussieht.

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