Erosion der Macht
Brasilien wird derzeit nicht regiert. Das hat Konsequenzen für Geldpolitik und Wirtschaft.
Die Aussichten Brasiliens trüben sich weiter ein. Hauptgrund: Die Politik kann nicht die nötigen Impulse und Vorgaben liefern. Die Macht von Präsidentin Dilma Rousseff erodiert im Petrobras-Korruptionsskandal zusehends. Folglich sind die geplanten, notwendigen und richtigen Schritte der Regierung zur Konsolidierung der Staatsfinanzen nach der Ausgabenwelle um die Wahlen herum nicht mehr durchsetzbar. Die Währungshüter sind jetzt gezwungen, die Inflation über weitere Straffungen einzudämmen. Das drückt auf die Stimmung von Unternehmen und Haushalten. Dadurch wird die Binnennachfrage just in dem Augenblick ausgebremst, in dem die allenthalben sichtbare zyklische Schwäche der Rohstoffproduzenten über sinkende Investitionen die Konjunktur dämpft.
Fazit: Die sich festsetzende politische und fundamentale Schwäche wird auch den Realkurs drücken. Denn die steigenden Zinsen können kaum ausreichende Kompensation für die Belastungen liefern.