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Profiteur der geopolitischen Spannungen mit China

Japan erlebt ein Wirtschafts-Revival

Japan ist wieder zu einem Anziehungspunkt für Unternehmen, Milliardäre, Touristen und Anleger geworden. Das Land der aufgehenden Sonne erlebt nach mehr als 30 Jahren Stagnation einen Wirtschafts-Frühling. Das liegt auch daran, dass es erhebliche Umschichtungen von China nach Japan gibt.

Japan bekommt wegen der wachsenden geopolitischen Spannungen mit China einen Schub. Darum entwickelt das Land der aufgehenden Sonne neue Anziehungskräfte, denen Unternehmen, Investoren und Anleger folgen. Daneben erlebt Japan einen wahren Touristenboom. Reisende aus aller Welt strömen in Scharen in das Land, auch angezogen vom billigen Yen. Der ist kürzlich auf den tiefsten Stand seit 34 Jahren gefallen. 

Davon profitieren auch Anleger und Unternehmen, die in Nippon investieren. Der Nikkei ist allein in den zurückliegenden 12 Monaten um 30% gestiegen. Inzwischen hat er sein jemals erreichtes Höchst-Niveau von 1989 überschritten. Damals hatte das Land einen beispiellosen Immobilien-Boom erlebt.  Viele internationale Anleger werteten den jüngsten Japan-Besuch des legendären Investors Warren Buffet als Hinweis, dass der Aufschwung in Nippon der Anfang einer neuen größeren Bewegung ist.  

Firmen ziehen von China nach Japan

Japans Aufschwung dürfte keine Eintagsfliege sein. Denn die Treiber der Bewegung sind vielfach geopolitischer Natur. Je größer die Sorgen über die Zukunft Chinas und Hongkongs werden, desto mehr rücken die Vorteile Japans in den Fokus. Dazu gehören die politische und soziale Stabilität, die technologische Leistungsfähigkeit, die breite und starke industrielle Basis und Infrastruktur. Amerikanische Firmen wie Microsoft, Oracle, Micron und Blackstone erhöhen kontinuierlich ihre Investitionen in Japan. Beispiel: In diesem Jahr eröffnete TSMC, der weltweit führende taiwanesische Halbleiterhersteller, sein erstes Werk in Japan und kündigte Pläne zur Eröffnung einer zweiten Fabrik an.

Auch deutsche Unternehmen wählen Japan inzwischen öfter als alternativen Standort zu China. Einer jüngsten Umfrage der Deutschen Auslandshandelskammer Japan und der Unternehmensberatung KPMG zufolge, verlagern 38% der in beiden Ländern ansässigen deutschen Firmen ihre Produktionsstätten von China nach Japan. Weitere 23% siedeln regionale Managementfunktionen nach Nippon um.

Entkopplung unmöglich

Der Standort Japan wird sich aber nicht komplett von China abkoppeln können. Käme es zu einem größeren Konflikt zwischen China und Taiwan oder zu massiveren Problemen der chinesischen Wirtschaft, wäre davon auch Nippon betroffen. China ist auch für Japans Firmen ein riesiger Markt. Eine schwächere Wirtschaft im Reich der Mitte würde geringere Umsätze für viele in Japan ansässige Unternehmen bedeuten. China ist zudem auch für sie ein wichtiger Produktionsstandort.

Auch die unermüdliche Aufrüstung Chinas ist für Japan ein Problem. Inzwischen verfügt China über die größte Marine der Welt. Der ungeklärte Territorialstreit um die Senkaku-Inseln zeugt davon, denn chinesische Schiffe belästigen die Japaner dort in regelmäßigen Abständen. Sicherheits-Experten in Tokio argumentieren, dass sich Japan im Vergleich zu den anderen G-7-Ländern im gefährlichsten geopolitischen Umfeld befindet. Schließlich hat es China, Russland und Nordkorea als Nachbarn.

Fazit: Japan ist ein großer Profiteur der geopolitischen Spannungen mit China. Die wirtschaftliche Bedeutung des Landes wird wieder zunehmen. Das Land der aufgehenden Sonne ist der bevorzugte Diversifikationsstandort und eine gute Alternative zu China. Bei einem großen Konflikt in der Region wird sich Nippon aber nicht komplett abschotten können.
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