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Wirtschaft in der Eurozone

Krise bremst Produktivität

Der Euroraum hat an Produktivität verloren. Doch Panik ist fehl am Platze.
Seit der Finanzkrise 2008/09 schwächt sich das Produktivitätswachstum in der Eurozone deutlich ab. Zwischen 2000 und 2007 stieg die Wirtschaftsleistung pro Beschäftigtem um durchschnittlich 0,75% pro Jahr. Seit der Krise liegt das Produktivitätswachstum nur noch bei 0,25% p. a. Die Bundesbank versucht in ihrem aktuellen Monatsbericht, den Gründen für diese Entwicklung auf die Spur zu kommen. Sie sieht drei wesentliche Ursachen: Einerseits gibt es Trends in der Arbeitswelt, die die Produktivität bremsen. Etwa eine geringere durchschnittliche Wochenarbeitszeit und eine höhere Zahl an Teilzeitbeschäftigten – sowohl freiwillig als auch unfreiwillig, bedingt durch die Krise. Einfluss auf die Produktivitätsentwicklung hatten auch sogenannte „intersektorale Beschäftigungsverschiebungen“. Damit ist vor allem gemeint, dass in der Eurozone inzwischen viele Jobs im Dienstleistungsbereich entstehen. Die Industrie habe dagegen Arbeitsplätze abgebaut. Der Produktivitätszuwachs im Dienstleistungsbereich ist aber traditionell deutlich geringer als in der Industrie. Das heißt: „Bei einem zunehmenden Gewicht des Dienstleistungssektors würde die gesamtwirtschaftliche Steigerungsrate der Produktivität sinken, selbst wenn sie innerhalb der einzelnen Sektoren gleich bliebe“, so die Bundesbank. Wesentlich bedeutsamer sind laut Bundesbank allerdings Entwicklungen innerhalb der einzelnen Branchen und Sektoren. Zentral ist hierbei die extrem zurückhaltende Investitionstätigkeit der Unternehmen. Sie haben aufgrund der hohen Unsicherheit Anschaffungen und Ausgaben für Innovationen aufgeschoben. Daraus folgert die Bundesbank: Sollte sich der Aufschwung in der Eurozone verfestigen, dürfte auch die Produktivitätsentwicklung wieder an Fahrt gewinnen.

Fazit: Die auf den ersten Blick besorgniserregend schwache Produktivitätsentwicklung im Euroraum erscheint in milderem Licht, wenn man die Gründe hierfür betrachtet. Wirtschaftskrise und Arbeitsplatzverlagerung von der Industrie zu den Dienstleistungen sind offenbar die Hauptursachen. Mit anziehendem Wachstum und wieder steigenden Investitionen der Unternehmen dürfte auch das Produktivitätswachstum anziehen.

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