Neue Hoffnungen und Nachholbedarf
Je näher das Ende der Ära Kirchner rückt, desto besser werden die Aussichten für Argentinien.
Die neuen Hoffnungen für Argentinien schlagen sich nun auch in beachtlichen Direktinvestitionen nieder. Allein die Autobauer Nissan und Ford werden zusammen mit rund 820 Mio. Dollar ihre bestehenden Produktionsstätten ausbauen. Nissan will zusammen mit Renault und Daimler rund 600 Mio. Dollar in die Produktion einer neuen Pick-up-Linie investieren. Die drei wollen zusammen etwa 70.000 Pick-ups jährlich in den neuen Anlagen produzieren. Daneben soll offenbar auch die Fertigungstiefe erhöht werden, um die Abhängigkeit von den in Argentinien schwer zu beschaffenden Zulieferungen aus dem Ausland zu verringern. Ford nimmt mit vergleichbaren Zielen immerhin 220 Mio. Dollar in die Hand. Der US-Autobauer erhöht damit seine Kapazität auf etwa 120.000 Autos jährlich und will zugleich den Importbedarf um 120 Mio. Dollar/Jahr reduzieren. Die Autobauer setzen auf den Nachholbedarf. Dieser hat sich in mehr als einem Jahrzehnt der teilweisen Abschottung Argentiniens gebildet. Dies gilt umso mehr, als die Wirtschaft offenbar Tritt gefasst hat. Zuletzt war Dank eines erfolgreichen Jahres der exportorientierten Landwirtschaft Wachstum zu verzeichnen. Und das könnte mit den Investitionen weitergehen: Sie werden durch zusätzliche Beschäftigung und Einkommen weit über die Branche hinaus ausstrahlen. Hinzu kommt die Aussicht auf weitere Entlastung der Handelsbilanz durch Meldungen über Ölfunde im argentinischen Teil Patagoniens. Sollten sich die ersten Schätzungen bestätigen, könnte Argentinien den Ausschluss von den internationalen Finanzmärkten zukünftig aussitzen. Denn die bisher als starke Belastung fühlbare Beschränkung des Imports auf das Volumen der laufenden Exporterlöse hätte dann kaum mehr Bedeutung.
Fazit: Je näher das Ende der Ära Kirchner rückt, desto besser werden die Aussichten für Argentinien.