Öl bleibt vorerst billig
In den USA sind zahlreiche Ölquellen stillgelegt. Was das für die Ölpreisperspektive bedeutet.
Der Ölpreis wird auf absehbare Zeit kaum über 60 Dollar/barrel hinaus kommen. Hintergrund ist der Investitionsboom in Nordamerika in den Vorjahren. Er hat auf Grundlage der sichtbar höheren Preise der letzten Jahre für einen großen Bestand an bereits voll erschlossenen Ölquellen gesorgt. Sie wurden mit dem darauf folgenden Verfall der Rohstoffpreise aus der Produktion genommen, werden aber bei einer Erholung der Preise wieder liefern. Der „Baker-Hughes Rig Count“, die Zählung aktiv fördernder Quellen, weist per Mitte Oktober 968 aktive Förderstellen von Kanada bis zum Golf von Mexiko aus. Vor einem Jahr waren es noch 2.099 und damit mehr als doppelt so viele. Offenbar liegen derzeit vor allem die Schieferölquellen mit Produktionskosten um 60 Dollar/barrel in der Nähe ihrer Rentabilitätsschwelle und werden stillgelegt.
Fazit: Eine Erholung des Ölpreises im kommenden Jahr dürfte eher langsam und flach verlaufen. Eine schnelle Rückkehr auf ein Niveau von 80 bis 100 Dollar/barrel ist derzeit deshalb unwahrscheinlich.