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Rohstoffbörse rettet sich vor hohen Entschädigungszahlungen

Freibrief für die LME

London Metal Exchange, Logo auf Smartphone. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Pavlo Gonchar
Die Londoner Metallbörse LME hat ein wichtiges Gerichtsverfahren für sich entschieden. Der Richterspruch macht zugleich deutlich, welche Risiken Investoren eingehen, die an der dortigen Börse handeln.

Der Oberste Gerichtshof in London gibt der Rohstoff-Börse LME Recht und wendet erhebliche Strafzahlungen für die Börse ab. Die LME hatte demnach korrekt gehandelt, als sie am 8. März 2022 eine große Anzahl von Nickelkontrakten kündigte. Zuvor war eine hauptsächlich chinesische Spekulation über den Nickelpreis fehlgeschlagen. Innerhalb von weniger als drei Tagen stieg der Nickelpreis dadurch um 270 Prozent. Der Wert der gekündigten Verträge erreichte etwa 12 Milliarden US-Dollar. Innerhalb kurzer Zeit summierten sich die Margin Calls (Nachschusspflichten) auf 16 Milliarden US-Dollar. Für einige Marktteilnehmer bestand ein hohes Risiko, dass sie ausfallen oder sogar insolvent hätten werden können.

Hunderte Banken, Metallhändler und andere verloren durch die Kündigung ihrer Verträge viel Geld. Elliott Associates und Jane Street Global Trading klagten deshalb vor dem High Street Court in London. Die Argumente der Kläger ließ der High Court allesamt nicht gelten. Die Kläger hätten ihre Nickelgeschäfte freiwillig an der LME getätigt und damit die Handelsregeln der Börse akzeptiert – und gegen diese habe die LME nicht verstoßen. Die Regeln lassen nach Ansicht der Richter unter anderem offen, was als "geordnetes" und "ungeordnetes" Handelsgeschehen angesehen werden kann.


 
Fazit: Die LME hat in Sondersituationen wie im März 2023 erhebliche Handlungsfreiheiten. Das Oberste britische Gericht hat der LME geradezu einen Freibrief ausgestellt. Wer als Händler Einbußen erleidet, die er nicht selbst zu verschulden hat, muss das dennoch hinnehmen.
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