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Lithium-Hunger schiebt Rohstoff-Sektor in Europa an

Geothermie-Branche hat Lithium-Phantasie

Symbolbild Lithiumbatterien. © jroballo / Stock.adobe.com
Die Gewinnung von Lithium in Europa nimmt Fahrt auf. Dabei geht es aber nur zweitrangig um neue Minen. Besonders interessant ist die Nutzung von Geothermie-Anlagen für die Lithium-Gewinnung. FUCHSBRIEFE zeigen die Chancen für Unternehmen in dem Sektor auf.

Der von der Energiewende und E-Mobilität getriebene Rohstoff-Hunger belebt den Lithium-Abbau in Europa. Insbesondere in Deutschland und Frankreich gibt es einige interessante Entwicklungen. Derzeit gibt es viele Projekte zur Lithium-Gewinnung in frühen Phasen. Diese haben aber gute Erfolgsaussichten und könnten schon in wenigen Jahren einen hohen Anteil der Nachfrage an dem Batterie-Rohstoff decken.  

Besonders aussichtsreich ist die Lithium-Gewinnung aus bereits bestehenden Geothermie-Kraftwerken. Das zeigt eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die kam kürzlich zum Ergebnis, dass alleine aus dem Wasser bereits bestehender Geothermiekraftwerke am Oberrhein über 4.000 t Lithium pro Jahr herausgefiltert werden können. Das ist genug Material für etwa 400.000 Kompaktklasse-Autos wie den VW ID.3 (10 Kg Lithium pro Auto).

Geothermie und Lithiumgewinnung in Deutschland und im Elsass

Erste Unternehmen wollen diese Lithium-Quellen bereits anzapfen. Vulcan Energie plant bereits den Bau von zwei Geothermie-Anlagen, die auch Lithium extrahieren. Dafür sucht das Unternehmen nach Finanzierungen. Etwa 270 Mio. Euro hat der Börsengang bereits gebracht. Für die neuen Projekte und den Aufbau einer eigenen Lithiumverarbeitung sind aber etwa 1,7 Mrd. Euro erforderlich. Im Elsass plant das französische Bergbauunternehmen Eramet eine Geothermie-Lithiumanlage. Die soll eine Jahresproduktion von 10.000 t Lithium haben. Das Startup Lithium de France konnte für sein Projekt im elsässischen Bischwiller im Frühjahr 2023 gut 44 Mio. Euro einwerben. 

Potenzial hat diese Technologie im Norddeutschen Becken. Es reicht von der Nord- und Ostseeküste bis zum südlichen Brandenburg und Niedersachsen. Wie am Oberrheingraben gibt es in dem Gebiet große Mengen Tiefen-Thermalwasser, in dem viel Lithium gelöst ist. Aber die Geologie des Gebiets ist nicht so gut erforscht.

Neue Minen im Erzgebirge und in Zentralfrankreich

Neue Minen, in denen lithiumhaltiges Gestein abgebaut werden soll, sollen im Erzgebirge entstehen. Dort erkundet Zinnwald Lithium (bisher: Deutsche Lithium) ein Vorkommen. Unternehmen wie der US-Metallhersteller AMG haben 20 Mio. Euro in Zinnwald investiert. Für den Aufbau einer neuen Mine rechnet das Unternehmen mit Kosten von etwa 150 Mio. Euro. 

Auf Tschechischer Seite des Erzgebirges arbeitet Geomet, eine Tochtergesellschaft des halbstaatlichen Energieriesen CEZ, an einer neuen Mine. Die soll 2027 in Betrieb gehen und 25.000 t Lithium p.a. fördern. In Zentralfrankreich ist der französische Bergbaukonzern Imerys dabei, eine neue Mine zu erschließen. Sie soll 2027 in Betrieb gehen und pro Jahr 34.000 t Lithium fördern.

Fazit: Der Fokus auf E-Mobilität schiebt die Rohstoff-Branche in Europa an. Die Aussichten für die Gewinnung von Lithium insbesondere aus Geothermie-Anlagen sind gut. Ein relevanter Teil des europäischen Bedarfs könnte selbst gedeckt werden.
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