Großunternehmen machen Recycling zum Wachstumsmarkt
Der zuletzt stagnierende Recyclingmarkt (Umsatz 2020 ca. 14,5 Mrd. Euro) wird in den kommenden Jahren wieder deutlich wachsen. Wachstumstreiber ist zum einen der Klimaschutz. Denn Recyclingprodukte sparen große Mengen an CO2-Emissionen ein. Das will vor allem auch die Großindustrie für sich nutzen, um Kosten zu sparen. Zudem will die EU Recycling in verschiedenen Branchen mit neue Regulierungen vorantreiben. Der dritte Treiber sind die Konsumenten. Galten Recyclingprodukte bis vor kurzem noch als minderwertig, sind sie nun ein großer Pluspunkt beim Einkauf.
Deutsche Bahn will bis 2030 hohe Recyclinganteile bei ihren Gleisen, Schwellern und Schotter
Die Deutsche Bahn will bis 2030 den Recyclinganteil der von ihr eingekauften Produkte stark erhöhen. Bis 2030 soll 45% des Schienenstahls, 40% des Gleisschotters und 30% der Betonschwellen aus wiederverwendetem Material sein. Das sind die drei Produkte, von denen die Bahn die größten Mengen kauft. Derzeit kommt ein Fünftel bis ein Viertel der drei Produkte aus Recycling. Auch bei Lokomotiven und Waggons will die Bahn mehr auf Recyclingprodukte in der Herstellung achten, hat aber keine konkreten Anteile als Ziel ausgegeben.
Autokonzern Stellantis will Ersatzteile aus Altfahrzeugen gewinnen
Der Autohersteller Stellantis (Peugeot, Fiat, Opel) will das Recycling seiner Autos vorantrieben. Zumindest einen Teil der Stellantis-Altfahrzeuge will der Konzern in Zukunft selbst verwerten. Die Autos sollen demontiert werden, Teile entnommen, geprüft und wenn nötig mit neuen Teilen ergänzt werden, um sie dann als aufbereitete Ersatzteile unter der eigenen Marke Sustainera anzubieten. Auch Batterien sollen repariert werden, indem einzelne Zellen ausgetauscht werden. Der Umsatz des Bereichs soll sich bis 2030 auf 2 Milliarden Euro verzehnfachen. So soll das Ziel der Klimaneutralität von Stellantis 2038 erreicht werden.