Gutes Angebot lastet auf dem Weizenpreis
Die Angebotsaussichten auf dem Weizenmarkt haben sich zuletzt verbessert. So zeichnen sich einerseits bessere Erträge bei der australischen Weizenernte ab, während auf der anderen Seite auch das EU-Weichweizenangebot leicht zugenommen hat.
Höheres Angebot in Australien und Europa
Jüngst veröffentlichten Angaben eines auf Getreide spezialisierten australischen Marktforschers zufolge, habe die Regierung mit einer Ernte in Höhe von 25,4 Millionen Tonnen gerechnet, was rund 36 % weniger als in der Vorsaison wäre, wobei die Saison 2022/23 jedoch eine überdurchschnittlich starke war. Die Marktforscher sehen unter dem Strich allerdings immer noch ein deutlich rückläufiges australisches Angebot, selbst wenn die Prognosen angehoben würden.
Laut Studien des Analysehauses Strategie Grains hat sich andererseits auch das Weichweizenangebot in der EU verbessert. Allerdings drohen Überschwemmungen in Frankreich die Aussaat dort zu behindern. Dies dürfte wiederum die Ernte im kommenden Jahr beeinträchtigen. Unter dem Strich dürften aus fundamentaler Sicht damit die Weizenpreise kurzfristig gedeckelt bleiben, mit Blick auf das kommende Jahr wachsen jedoch die Angebotsrisiken.
Anhaltender Druck auf Weizenpreis
In Hinsicht auf den Kursverlauf ist der Weizenpreis seit Anfang Oktober in einer breiten Seitwärtsrange gefangen. Während die Preise im Dunstkreis der Jahrestiefs um 550 US-Cent je Scheffel gut unterstützt sind, reichen Kursanstiege bislang nicht über die Marke von 600 US-Cent je Scheffel heraus. Ein nachhaltiger Anstieg über die 600-Cent-Marke würde aus technischer Sicht die Bodenbildungsphase abschließen. In diesem Fall hätte der Weizenpreis zunächst einmal „Luft“ bis etwa 650 US-Cent je Scheffel.