Höhere Kakaoproduktion trotz geringerer Ernte
Die Rallye beim Kakaopreis ist fundamental weiterhin gut unterstützt. Verstärkend kommt nun hinzu, dass sich das Angebotsdefizit auf dem Kakaomarkt noch ausweiten dürfte. Zu Wochenbeginn meldete die Internationale Kakaoorganisation (ICCO) ihre aktualisierten Schätzungen für das laufende Erntejahr. Sie korrigierte ihre Prognose für das Angebotsdefizit auf 142.000 Tonnen nach oben, nach einer Defiziterwartung von 60.000 Tonnen im Vormonat. Den Angaben zufolge wurde die Produktionsschätzung um 37.000 auf 4,98 Mio. Tonnen reduziert; die Prognose für die Kakaoverarbeitung dagegen um 45.000 Tonnen auf 5,07 Mio. Tonnen angehoben.
Geringere Ernte trifft auf mehr Produktion
Beide Revisionen betreffen größtenteils die Elfenbeinküste. Im dem mit Abstand weltgrößten Kakaoproduzentenland dürfte die Ernte nun etwa 30.000 Tonnen niedriger ausfallen als bislang prognostiziert. Auf der anderen Seite soll in der Elfenbeinküste 35.000 Tonnen mehr Kakao verarbeitet werden als bislang angenommen.
Die weltweiten Lagerbestände zum Ende des Erntejahres dürften aufgrund des höheren Defizits auf 1,63 Mio. Tonnen sinken. Dies entspricht gut 32% der jährlichen Kakaoverarbeitung. Niedriger war das Lager-Verbrauchsverhältnis zuletzt vor 38 Jahren.
Kakaopreis überspringt technische Hürde
Mit Blick auf den Kursverlauf hat der Kakaopreis inzwischen die nächste technische Hürde genommen und die Marke von 3.000 US-Dollar je Tonne hinter sich gelassen. Damit ist der Weg aus technischer Sicht bis etwa 3.300 US-Dollar je Tonne frei. Seit Oktober bewegt sich der Kakaopreis in einem intakten Aufwärtstrend und hat sich damit binnen acht Monaten um gut 40% verteuert.