Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2444
Autoindustrie

Hoher Konkurrenzdruck zwingt Europäer zu Rationalisierung

Präsentation von Neuwagen im Autohaus. © industrieblick / stock.adobe.com
Der Druck auf die europäischen Autohersteller wird in den kommenden zwei Jahren sehr stark zunehmen. So schnell werden die alten Verkaufszahlen von 2019 nicht zurückkommen. Die neuen E-Auto-Hersteller setzen die gesamte Branche unter Zugzwang.

Die europäischen Autohersteller stehen unter stetig steigendem Druck aus dem Markt. Die Verkäufe sind immer noch schwach. Auch nach der starken Zunahme der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2023 liegen sie in Europa noch um 26% unter denen des Jahres 2019. Die weiter hohe Inflation verringert die Zahl möglicher Käufer, der Aufholprozess wird sich im zweiten Halbjahr verlangsamen. Insgesamt erwartet Allianz Trade daher 2023 nur acht Prozent mehr Zulassungen als 2022. Der Anteil der reinen E-Autos wächst weiter und könnte 2023 europaweit 15% erreichen (2022: 12%).  

Wettbewerb um E-Autos wird schnell härter

Der Wettbewerb bei E-Autos verschärft sich zusehends. Weltweit werden bis 2025 etwa 600 neue Modelle auf den Markt kommen, vor allem von traditionellen Automarken wie VW, Peugeot, Renault oder Mercedes. E-Auto-Spezialisten, allen voran Tesla, reduzieren die Preise und setzen so jene Hersteller, die später in den Markt eingetreten sind, unter Druck (FB vom 17.7.23). 

Chinesische Autobauer nutzen die Exportchance, die durch den Umstieg europäischer Kunden auf E-Autos entsteht. Die Chinesen beherrschen die Batterie-Lieferkette, beginnend mit Metallen wie Lithium, Nickel, und anderen. Die Konkurrenz unter chinesischen Batterieanbietern ist hoch, die Preise entsprechend niedrig. Zusammen erreichen chinesische Autohersteller, die bis 2020 kaum in Europa verkauften, in diesem Jahr schon einen Anteil von 3 bis 4% am Neuwagenmarkt.  

Europäischer Markt im Umbruch

Das alles zusammen führt zu einem schnellen Umbruch des europäischen Marktes. Lange war damit gerechnet worden, dass die Industrie zum Ende der zwanziger Jahre, Beginn der Dreißiger unter den größten Veränderungsdruck kommt, weil dann die E-Autos einen merklichen und schnell wachsenden Marktanteil erreichen. Diese Situation ist jetzt schon da. Die europäischen Hersteller müssen gleichzeitig in neue E-Modelle und neuartige Produktionslinien investieren und ihre Produktivität steigern.

Umstrukturierungen und Entlassungen kaum zu vermeiden

Der Automarkt ist stark konzentriert, hier gibt es nur wenig Spielraum. Einzig Ford Europe, mit einem Marktanteil von nur noch 3,5% 2022 , könnte zum Übernahmekandidaten werden. Manche der kleineren Anbieter, wie Subaru, Mazda oder Nissan, werden den europäischen Markt aufgeben. Selbst große Hersteller müssen Partnerschaften in investitionsintensiven Bereichen eingehen. Etwa in der Batterieherstellung, der Autosoftware und dem automatisierten Fahren. 

Die Produktion wird sich wohl auf wenige, herstellerübergreifende Plattformen reduzieren. Ford-CEO Jeff Farley sieht beim E-Auto einen um 40% verringerte Arbeitseinsatz gegenüber einem Verbrenner. Um die Produktivität der E-Auto-Hersteller zu erreichen, wird es bei den traditionellen Herstellern in Europa zu Umorganisationen, Entlassungen und Werksschließungen kommen.

Fazit: Der Druck auf europäische Autohersteller wächst schnell. Denn die Umstellung auf E-Autos hat neue Konkurrenten aufkommen lassen, mit denen die Europäer nicht gerechnet haben. Sie werden in den kommenden Jahren um drastische Maßnahmen, wie Umorganisationen und Werksschließungen kaum herumkommen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Hamburger Sparkasse AG in der Ausschreibung

Die Haspa hat Lust auf Stiftungen

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Hamburger Sparkasse – Haspa genannt – ist die mit Abstand größte Sparkasse Deutschlands und tritt entsprechend mit ordentlich Manpower auf. Selbstbewusst teilt sie auf ihrer Website mit, dass sie einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Hamburg sei und gesellschaftliches Engagement fördere. Sowohl für Privat- wie für Firmenkunden sei man die Nummer eins in der Metropolregion. Auch was Stiftungen betrifft biete man ein großes Servicepaket. Das klingt gut aus Sicht der Stiftung Fliege.
  • Buntes Land, graue Medien

Verfassungsgericht: Kritische Kommentare erlaubt

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bundesregierung zum zweiten Mal ausgebremst. Erst musste es die Ampelkoalition in Haushaltsfragen auf den korrekten Weg zwingen. Nun hat das oberste Gericht der Regierung untersagt, einen kritischen Kommentar eines Journalisten gerichtlich zu verbieten. Dieses Novum ist aber nur ein Mosaik-Steinchen in einer ganzen Reihe von Versuchen, kritische Berichterstattung zu unterbinden, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann
  • Fuchs plus
  • Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Romantik

Sammler entdecken die Romantik wieder

Je dunkler die Zeiten, desto heller strahlt die Sehnsucht nach Romantik. Das bekommt auch der Kunstmarkt zu spüren, auf dem die Werke dieser Epoche wieder stärker gesucht werden. Das manifestiert sich in der Preisentwicklung.
Zum Seitenanfang