In der Nachbarschaft zur Boomregion wohnt das Risiko
In direkter Nachbarschaft zu den nachgefragten deutschen Ballungsräumen wohnt oft das Risiko für den Investor. Denn: Nach wie vor gibt es Kreise mit recht hohem Leerstand in unmittelbarer Nähe zu Boommärkten. Sie erleben derzeit hohen Zulauf, weil in den großen Städten kaum noch Renditen zu erzielen sind. Aber Selbstläufer sind diese Investitionen dennoch nicht. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, IW.
In einigen Nachbarschaftsgemeinden zu Boomtowns werden Leerstandsquoten zwischen 7,5% und 10% erreicht. Ein so hoher Leerstand bedroht langfristig die Renditen. So können zwischen zwei Vermietungen längere Pausen liegen, die Mieten können nicht oder nur langsam erhöht werden. Außerdem droht die demografische Entwicklung die Leerstandsquoten in den nächsten Jahren zu erhöhen und die Probleme zu verschärfen.
Regionale Märkte wichtig, um Renditen zu erzielen – auch Kreise, die an Boomregionen angrenzen sind betroffen
Kreise mit hohem Leerstand finden sich in ganz Deutschland.
Im Norden sind es Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim nahe bei Hamburg. Die Kreise Hameln-Pyrmont und Holzminden liegen bei Hannover und weisen dennoch hohe Leerstände auf. Auch Höxter und der Hochsauerlandkreis nahe Paderborn haben dasselbe Problem. Ebenso der Vogelsbergkreis trotz Nähe zur Mainregion.
Der Odenwaldkreis profitiert nicht von der Nähe zum wirtschaftsstarken Rhein-Neckar-Dreieck.
In Bayern haben die Kreise im Norden hohen Leerstand, obwohl das Land insgesamt niedrige bis sehr niedrige Leerstände aufweist und auch von der demografischen Entwicklung nicht stark betroffen sein wird.
Die Kreise sind Miltenberg, Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Haßberge, Lichtenfels, Kronach, Bayreuth, Hof, Wunsiedel, Neustadt a.d. Waldnaab, Amberg-Sulzbach und Cham.
Segment |
Preissteigerung seit 2004 |
Quelle: empirica, Grundlage öffentlich inserierte Immobilienpreise; EZFH = Ein- und Zweifamilienhäuser Neubau, ETW = Eigentumswohnungen Neubau |
|
EZFH Bundesgebiet |
+52,0% |
EZFH kreisfreie Städte |
+67,1% |
EZFH Landkreise |
+43,0% |
ETW Bundesgebiet |
+63,4% |
ETW kreisfreie Städte |
+88,2% |
ETW Landkreise |
+49,2% |
Mieten Bundesgebiet |
+43,9% |
Mieten kreisfreie Städte |
+42,5% |
Mieten Landkreise |
+30,8% |
Weitere Informationen
Fazit:
Nur auf regionalen Märkten lassen sich aktuell in Deutschland noch passable Renditen erzielen. Aber Käufer müssen diese Märkte sehr genau anschauen, um klug zu investieren.