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Auch im schlimmsten Fall, geht in Asien die Welt nicht unter

Industriell geprägte Staaten im Vorteil

Auch im schlimmsten Fall, geht in Asien die Welt nicht unter. Copyright: Pixabay
Die ADB hat eine Schätzung der Folgen der Corona-Krise für die asiatischen Staaten vorgelegt. Die schärfsten Einbrüche sind demnach im Dienstleistungsbereich und dort vor allem im Tourismus zu erwarten. Stärker industriell geprägte Länder sind im Vorteil.

Die Aussichten für Asiens Volkswirtschaften "nach Corona" sind stark gedämpft, aber bei weitem nicht katastrophal. Die Asian Development Bank (ADB) hat ihren Ausblick überarbeitet, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie für die ASEAN-Staaten abzuschätzen. Zugrunde gelegt wurden unterschiedliche Szenarien für den Verlauf der Epidemie entsprechend den kalibrierten Gegenmaßnahmen der Seuchenbekämpfer.

Szenarien zwischen 2 und 6 Monaten Quarantäne-Dauer

Der worst case wurde mit 6 Monaten Dauer der Quarantäne in China angenommen. Das würde zu einem Rückgang der Wachstumsraten für Konsum und Investitionen um 2 Prozentpunkte (PP) führen. Unterm Strich würde das das chinesische BIP-Wachstum um etwa 1,7 Prozentpunkte und in den benachbarten ASEAN-Staaten um knapp 0,5 Prozentpunkte bremsen. Bezieht man diese Differenzen auf das ADB-Update von September 2019, ergibt sich für China ein BIP-Wachstum von 4,3% und die ASEAN-Staaten insgesamt von 5%.

Im günstigsten Fall wurden die Beschränkungen auf 2 Monate begrenzt. Damit schrumpften die Wachstumsverluste auf erträgliche rund 0,3 PP für China und 0,1 PP für die Nachbarn, was 5,7% für China ergibt und 5,4% für die Nachbarn.

Einbruch der Konsumnachfrage trifft besonders schwer

Im zweiten Schritt wurden die Kanäle analysiert, auf denen sich dieser Schock von China aus in die Region verbreitet. Dabei wurden vor allem die Daten aus dem SARS-Ausbruch von 2003 herangezogen. Dabei erwies sich ein Einbruch der Konsumnachfrage Chinas als ein zentrales Moment. Es ist auch derzeit wieder mit dem Rückgang der Umsätze des Einzelhandels um 20,5% für Januar/Februar gegenüber dem Vorjahr zu beobachten.

Der zweite Übertragungsweg des Schocks liegt in der Unterbrechung der Lieferketten von und nach China. Die ADB betrachtet hier sowohl der Ausfall von Zulieferungen aus China als auch umgekehrt den Einbruch des Absatzes von Zulieferungen und Fertigprodukten seitens der ASEAN-Staaten auf den chinesischen Markt. Hinzu kommt der Dienstleistungssektor. Dort erweist sich namentlich der Tourismus unter den aktuellen Umständen als besonders wichtig.

Es trifft die Touristenparadiese

Im Ergebnis hat der Einbruch des chinesischen Tourismus die stärksten Folgen für die asiatischen Nachbarn. Deren BIP-Einbruch ist um so stärker, je höher das wirtschaftliche Gewicht der chinesischen Touristen für das BIP des jeweiligen Gastlandes ist. Neben Touristenparadiesen wie den Malediven (Wachstum fällt im worst case von 6,3% auf 1,3%) trifft es unter den großen Staaten vor allem Thailand. Dessen Wachstum würde von den zunächst geschätzten 3,2% im worst case auf 0,4% fallen.

Die stärker industriell ausgerichteten Staaten sind deutlich weniger gefährdet. Sie verlieren selbst im worst case lediglich 1,1-1,5 Prozentpunkte. Das ergibt im schlimmsten Fall für Taiwan 0,5% statt 2%, Korea 1,4% statt 2,4% und Vietnam 5,2% statt 6,7% jeweils im schlimmsten Fall. Korea und Malaysia bieten mit einem Wachstumsverlust von etwa 1 Prozentpunkte im worst case relativ viel Sicherheit. Da diese Wachstumsverluste sich auch weitgehend in der Leistungsbilanz niederschlagen, sind entsprechende Währungseffekte zu erwarten.

Fazit: Die ADB bestätigt unsere Einschätzung, dass die industriell geprägten Länder Asiens die interessantesten Investitionsziele unter den Emerging Markets bieten. Indes sind auch auch bei den relativ sichersten Ländern die Risiken derzeit hoch.

Empfehlung: Investieren sollte momentan nur, wer erhöhte Risiken tragen kann.

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