Japan forciert Wettlauf im All
Am 15. Februar wird Japan seinen Weltraum-Ambitionen neuen Schub verleihen. An dem Tag will Nippon die H-3 Rakete der nächsten Generation starten. Japan hofft mit dem Start den Konkurrenzkampf mit dem Unternehmen SpaceXs von Elon Musk aufnehmen zu können. Das hat inzwischen die Version 9 seiner Falcon-Rakete entwickelt und erfolgreich eingesetzt. Diese Rakete ist für eine Nutzlast von 23 Tonnen ausgelegt und hat die europäische Ariane deklassiert.
Die japanische H-3 könnte für Musks Falcon-Modell zum Konkurrenten werden. Mitsubishi Heavy, der Auftragnehmer für die H-3, sieht die Rakete hinsichtlich der Kosten und der Einsatzhäufigkeit als ernst zu nehmenden Wettbewerber für die Falcon 9. Immerhin sechs Start pro Jahr sind für die neue H-3 geplant.
All-Missionen mit strategischer Zielstellung
Für Nippon ist der Raketen-Start vor allem strategisch wichtig. Es geht darum, im Weltall-Wettbewerb in Asien mit China und Indien mithalten zu können. Denn zahlreiche Analysten rechnen damit, dass sich der Subkontinent langfristig zum wichtigsten All-Konkurrenten für Japan entwickeln wird. Dass es Japan gelingt, die All-Dominanz der USA (mit denen Japan kooperiert) oder von China zu brechen, ist unwahrscheinlich. Im Vergleich zu den USA und China verfügt Japan nicht über die finanziellen Ressourcen für eigene große Weltraummissionen.
Das wichtigste strategische Ziel Japans ist es, eigene Technologien zu entwickeln und sich zu einem unentbehrlichen Partner der USA zu machen. „Wir verfügen nicht über große finanzielle Mittel. Unsere Stärke liegt darin, viele Dinge in einen sehr begrenzten Raum zu packen,“ erklärte Seiji Izumisawa, Vorstand von Mitsubishi Heavy Industries.
Erst Erfolgreiche Mond-Mission, dann eine Mars-Mission
In diesem Zusammenhang ist auch die Mond-Mission Japans zu sehen. Das Land hatte einen sehr kompakten Lunar Lander erfolgreich auf der Mondoberfläche gelandet. Damit ist Japan das fünfte Land, dem dieses Kunststück gelungen ist. Außerdem will Nippon noch in diesem Jahr eine Mission zu Phobos starten, dem größten Mond in der Umlaufbahn des Mars. Die Mission „MArtian Moons eXploration“ sieht vor, dort einen Roboter zu landen und die ersten Proben von dem Mond zurückzubringen.
Fazit: Japan hat strategische Weltraum-Ambitionen. Mit Blick auf die zunehmende militärische und wirtschaftliche Nutzung des Weltraums forciert Tokio die staatliche Förderung für All-Aktivitäten. Das Förderprogramm wurde auf 4 Mrd. Euro verdoppelt. Der globale Wettlauf ins All beschleunigt sich und wird in den nächsten Jahren größere wirtschaftliche Impulse für die Branche setzen.
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