Lieferketten auf Taiwan-Konflikt vorbereiten
Unternehmen, die ihr Taiwan-Risiko reduzieren wollen, haben nach einem Ende des Ukraine-Krieges akuten Handlungsbedarf. Denn ab diesem Zeitpunkt wird das Risiko eines Taiwan-Konfliktes ansteigen (FB vom 13.02.). Besonders betroffen werden Firmen sein, die Waren oder Vorprodukte aus Taiwan und China beziehen. Ortsansässige europäische Gesprächspartner sind meist noch zurückhaltend mit konkreten Ratschlägen. Ganz anders ist das bei Asiaten, speziell dann, wenn man sie schon geraume Zeit kennt. Das berichtet unser Korrespondent aus Asien.
Vertraute Geschäftspartner raten zur Kontaktanbahnung für neue Lieferketten
Von uns vertrauten asiatischen Gesprächspartnern hören wie die Empfehlung, zwei oder sogar dreigleisig zu fahren. Nur das können helfen, die Lieferungen wichtiger Komponenten einigermaßen sicherzustellen. Ein Weg sei, die bisherigen Lieferanten für einen Teil der Beschaffung beizubehalten. Das ist auch eine Rückversicherung für den Fall, dass es nicht zu einem Taiwan-Krieg kommt. Der zweite Weg sei, sich mit vertrauten Partnern auf Lieferungen aus Drittländern zu einigen und diese bereits vorzubereiten. Ebenso, nach Partnern und Lieferwegen über Drittländer zu suchen. Der dritte Weg ist die Umstellung auf ganz andere, nicht-asiatische Lieferanten.
Bei der Suche nach alternativen Lieferwegen darf aber nicht zu kleinteilig gedacht werden. So ist der Rat, von chinesischen auf vietnamesische Lieferanten überzugehen, keine Lösung. Denn absehbar ist, dass bei einem eskalierenden Taiwan-Konflikt die Containerverbindungen aus ganz Ostasien nach Europa in Mitleidenschaft gezogen werden dürften. Das gilt auch für den Frachtflugverkehr.
Alternative Zielorte für Lieferungen aus Asien
Halbwegs sichere Liefergebiete dürften im Krisenfall Indien und Südamerika sein. In diese Märkte dürfte auch in einem Konfliktfall weiter relativ sicher geliefert werden können. Auffällig ist in dem Zusammenhang, dass derzeit viele asiatische Unternehmen Kontakte in diese Märkte anbahnen und aufbauen. Hinweise in die gleiche geographische Richtung sind auch bei zahlreichen international engagierten Banken in Ostasien zu hören.